Familie Turbinellidae – Vasen & Chanks

Gehäuse meist groß, dickwandig und spindelförmig • mit hornigem Operculum • Ernährung sind Würmer und Muscheln, die mit Hilfe des großen Fußes gejagt werden • Lebensraum sind Sandflächen zwischen Felsen • Vorkommen hauptsächlich im Indischen Ozean und der Karibik

Columbarium • ColuzeaSyrinxTudiclaTurbinellaVasum

Columbarium pagoda

  • Gattungsname: lat. columbarium = Taubenschlag; wegen der optischen Ähnlichkeit wurden altrömische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme von Urnen so genannt — Artname: nach der Pagodenform dieser Art
  • engl.: First Pagoda Shell
  • Erstbeschreibung von René Primevère Lesson 1831
  • Synonym Cymatium capitatus
  • maximale Gehäusegröße 9cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Japan - Taiwan
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Coluzea eastwoodae - Turbinellidae

Apexansicht des Gehäuses von Coluzea eastwoodae

Coluzea eastwoodae

  • Artname: gewidmet evetuell Kathleen Dennison Eastwood (südafrikanische Sammlerin?)
  • engl.: Eastwood's Pagoda Shell
  • Erstbeschreibung von Richard Neil Kilburn 1971
  • Synonym Columarium eastwoodae
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung SW Indischer Ozean
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Syrinx aruanus - Turbinellidae

Giovanni Bellini: Four Allegories: Falsehood (or Wisdom) (ca. 1490) mit einem Gehäuse von Syrinx aruanus

Wikimedia Public Domain

Syrinx aruanus

  • Gattungsname: lat. syrinx = Rohr
  • Große Rüsselschnecke — engl.: Australian trumpet, False trumpet
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Murex aruanus, Megalatractus aruanus, Murex gigas, Fusus proboscidiferus, Cerithium brazieri
  • maximale Gehäusegröße 91cm, damit ist Syrinx aruanus die größte rezente Gehäuse-Schneckenart der Welt
  • Das Gewicht des Gehäuses kann bis zu 1,8 kg betragen, das Gewicht des Tieres einschließlich Gehäuse bis zu 18 kg.
  • Meeresschnecke auf Sandboden bis 30m Wassertiefe
  • Verbreitung Nord-Australien, Papua-Neuguinea und Indonesien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Große Rüsselschnecke ist die einzige Art der Gattung Syrinx.
  • Das Schneckenfleisch ist eßbar und wird auch als Köder benutzt, das Gehäuse wird von Sammlern geschätzt und ist außerdem eine Quelle für Kalk. Die australischen Aborigines verwende(te)n aus der Rüsselschnecken-Schale gefertigte Nasenstecker.
  • Nahrung des Tieres sind Polychäten. Diese von der Schnecke gefressenen Polychaeten erreichen eine Körperlänge von teilweise über einen Meter. Die Schnecke hat einen langen, dünnen und verlängerbaren Rüssel, der sie den deutschen Trivielnamen verdankt und mit dem sie bis zu 2cm tief in die Röhren sessiler Polychäten eindringen kann.
  • Wenn der Apex des Gehäuses abgeschnitten wird, kann es als Schneckenhorn verwendet werden, was traditionell in Klöstern von Tibet und modern im Jazz geschieht.

Syrinx aruanus - Turbinellidae

Der Protoconch geht bei großen Schalen verloren

Tudicla spirillus

  • Gattungsname: lat. Verkleinerungsform von spira = Wicklung, Spirale
  • engl.: Spiral Tudicla
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1767
  • Synonym Cymatium capitatus
  • maximale Gehäusegröße 9cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Südost-Indien und Sri Lanka
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Turbinella angulata - Turbinellidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Turbinella angulata

Turbinella angulata

  • Artname: von lat. angulus = Winkel, Ecke
  • engl.: West Indian Chank Shell
  • Erstbeschreibung von John Lightfoot 1786
  • Synonyme Buccinum scolymus, Fusus cynara, Fasciolaria cardoscylum
  • maximale Gehäusegröße 36cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Karibik und Westatlantik von Florida/USA bis Mittelamerika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Turbinella pyrum - Turbinellidae

Ein Hindupriester mit Shankh

Claude Renault / Wikimedia CC-Lizenz CC-Lizenz BY

Turbinella pyrum - Turbinellidae

Shankh-Bläser während eines Hare Krishna-Festivals in Barcelona/Spanien

Davidlohr Bueso / Flickr CC-Lizenz CC-Lizenz BY

Turbinella pyrum - Turbinellidae

Zwei Shankh-Anhänger aus Nepal

Turbinella pyrum

  • Artname: von gr. pyr, pyrós = Feuer
  • Chank, Hinduglocke, Echte Birnschnecke, Birn-Wirbelschnecke — engl.: Great Indian Chank, Common Indian Chank, Great Rapa Chank
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Buccinella coerulea, Turbinella rapa, Xancus pyrum
  • maximale Gehäusegröße 20cm
  • Meeresschnecke in 10-27m Tiefe auf Sand
  • Verbreitung Südindien, Sri Lanka
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die weiße Schale ist bei der lebenden Schnecke von einem dicken braunen Periostrakum bedeckt, das die Schale vor dem Angriff bohrender Freßfeinde schützt.
  • Das Gehäuse von Turbinalla pyrum ist im Hinduismus ein Symbol für den Gott Vishnu und wird zu religiösen und dekorativen Gegenständen verarbeitet.
  • Sehr selten gibt es links gewundene Gehäuse (1/100000).
  • Die Schnecke wird traditionell von Tauchern aus dem Meer geholt, aufgrund der großen Nachfrage wird inzwischen versucht, die Züchtung auszuweiten.
  • Der Name Chank stammt von Shankh (aus dem Sanskrit).
  • Nahrung sind Röhrenwürmern und Algen, in Gefangenschaft auch Regenwürmer und Koffermuschen

Turbinella pyrum - Turbinellidae

Geschnitzte und mit Türkisen, roten Korallen und Silber besetzte Shankhs

Vasum capitellum - Turbinellidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Vasum capitellum

Vasum capitellum

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß — Artname: lat. capitellum = Köpfchen, oberer Teil einer Säule
  • engl.: Spiny Caribbean Vase
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Volutella rubescens, Turbinella mitis
  • maximale Gehäusegröße 7,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Karibik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Vasum cassiforme - Turbinellidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Vasum cassiforme mit Operculum

Vasum cassiforme

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß — Artname: lat. cassiforme = helmförmig
  • engl.: Helmet Vase
  • Erstbeschreibung von Louis-Charles Kiener 1841
  • Synonym Vasum cassidiformis
  • maximale Gehäusegröße 11,5cm
  • Meeresschnecke bis 70m auf Sand und Schlamm
  • Verbreitung Brasilien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Vasum ceramicum - Turbinellidae

Apexansicht des Gehäuses von Vasum ceramicum

Vasum ceramicum

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß — Artname: gr. Keramos war die Bezeichnung für Tonmineral und die aus ihm durch Brennen hergestellten formbeständigen Erzeugnisse
  • Keramikvase — engl.: Ceram Vase, Ceramic Vase, Heavy Whelk
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Turbinella spinosus
  • maximale Gehäusegröße 16cm
  • Meeresschnecke bis 20 m Wassertiefe
  • Verbreitung Ostafrika bis Polynesien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Das Fleisch wird im Verbreitungsgebiet als Nahrungsmittel oder Köder für Fische verwendet, das Gehäuse wird von Sammlern geschätzt oder für die Kalkherstellung genutzt.

Vasum muricatum - Turbinellidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Vasum muricatum

Vasum muricatum

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß
  • engl.: Caribbean Vase
  • Erstbeschreibung von Ignaz von Born 1778
  • Synonyme Vasum urna, Volutella divergens, Turbinella pugillaris
  • maximale Gehäusegröße 14,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Karibik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Vasum rhinoceros - Turbinellidae

Gehäuse der Nashornschnecke Vasum rhinoceros (5cm) aus Tanzania

Vasum rhinoceros

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß — Artname: rhinozeros = Nashorn
  • Nashornschencke — engl.: Rhnioceros Vase Snail
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Voluta rhinoceros
  • maximale Gehäusegröße 10,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung westlicher Indischer Ozean vor Ostafrika und Rotes Meer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Vasum tubiferum - Turbinellidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Vasum tubiferum mit Operculum

Vasum tubiferum

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß — Artname: von lat tubus = Röhre + von lat. ferre = tragen
  • Kaiserliche Vase, Röhren-Vase — engl.: Imperial Vase
  • Erstbeschreibung von Hermann Eduard Anton 1838
  • Synonyme Turbinella tubifera, Turbinellus imperialis
  • maximale Gehäusegröße 11,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Philipinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Vasum turbinellus - Turbinellidae

Darstellung von Vasum turbinellus und Operculum aus dem 19. Jahrhundert

Quelle: (1) Spécies géneral ...

Vasum turbinellus

  • Gattungsname: lat. vasum = Gefäß
  • Pazifische Vase — engl.: Top Vase, Common Pacific Vase, Horned Heavy Whelk — frz.: Turbinelle cornue
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Turbinella cornigera, Turbinella variolaris, Vasum turbinellus, Volutella nigra, Vasum turbinellum, Vasum cornigera
  • maximale Gehäusegröße 10cm (normal 8cm)
  • Meeresschnecke der Gezeitenzone bis 2m Tiefe bei Korallenriffen auf Hartböden
  • Verbreitung gesamter tropischer Indopazifik: Ostafrika - Polynesien, Japan - Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Pazifische Vase ernährt sich hauptsächlich von Würmern.
  • Vasum turbinellus wird vor allem des Gehäuses wegen gesucht, außerdem wird die Schnecke als Köder beim Angeln verwendet.

 

Quelle:

(1) Spécies général et iconographie des coquilles vivantes : comprenant la collection du Muséum d'histoire naturelle de Paris, la collection Lamarck, celle du Prince Masséna ... et les déecouvertes réecentes des voyageurs / par L.-C. Kiener. Paris :Chez Rousseau :[1835-1850] - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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