Familie Petricolidae – Weichbohrmuscheln

Meeresmuscheln • die Familienmitglieder wurden früher zu den Venusmuscheln gezählt

Mysia undata

  • Artname: von lat. unda = Welle
  • engl.: Wavy Venus, Undulated false lucine — frz.: Fausse lucone ondulée — span.: Falsa lucina — holl.: zandschelp — dän.: Mysia
  • Erstbeschreibung von Thomas Pennant 1777
  • Synonyme Venus undata, Lucina caduca, Venus incompta
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresmuschel bis 50 m Wassertiefe im Sediment eingegraben
  • Verbreitung von Norwegen bis zum Mittelmeer einschließlich der Britischen Inseln
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Petricola lithophaga - Petricolidae

Blick ins Innere und auf das Schloß von Petricola lithophaga

Petricola lithophaga

  • Gattungsname: gr. petricola = Felsenbewohner — Artname: gr. lithophaga = Steinfresser;
  • Steinbohrender Engelsflügel — engl.: Boring Petricola
  • Erstbeschreibung von Anders Jahan Retzius 1788
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Meeresmuschel bis 50m Wassertiefe im Sediment eingegraben
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Petricola pholadiformis

  • Gattungsname: gr. petricola = Felsenbewohner
  • Amerikanische Bohrmuschel, Falscher Engelsflügel — engl.: False angel-wing, American piddock, False angelwing — frz.: Fausse aile d'ange, Pétricole d'amérique, French petricole pholadiforme — holl.: Amerikaanse boormossel
  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1818
  • Synonyme Gastranella tumida, Petricola lata, Petricolaria pholadiformis
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresmuschel im Flachwasser nur in sehr feinen Sedimenten (mittlere Korngröße < 250µm), wo sie im selbstgebohrten Gang lebt
  • Verbreitung ursprünglich Nordwest-Atlantik: US-Küste bis Golf von Mexiko
  • Ende des 19. Jahrhunderts kam Petricola pholadiformis in Großbritannien zusammen mit Lieferungen von US-amerikanischen Zuchtaustern an. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es die Art auch in Dänemark, von wo aus sie sich durch ihre pelagischen Larven bis nach Belgien verbreitete. Dort hat sie die einheimische Weiße Bohrmuschel stellenweise verdrängt, während von den britischen Küsten keine ökologischen Probleme bekannt wurden. Im Mittelmeer erschien die Amerikanische Bohrmuschel - auf unbekannte Weise - erstmals 1963 und wird dort weiter durch Aquakultur und Schiffsverkehr verbreitet. Seit den 1920ern tritt die Muschel auch an der US-amerikanischen Westküste auf, vermutlich ebenfalls zusammen mit Austern oder im Ballastwasser von Schiffen eingeschleppt.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Individuendichte kann stellenweise bis zu 1000/m² erreichen.

Die Bohrmuschel,
auch Engelsflügel genannt

(Petricola pholadiformis)

Wer weiß, warum sie da liegen
zerbrochen im Dünensand!
— Doch als wir hinunterstiegen.
sahen wir viel mehr noch am Strand.

Als hätten dort Englein in Massen,
von wilder Panik erfüllt,
ihre Flügelchen fallen lassen.
— Aber warum auf Sylt?

Bilder:

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