Gehäuse des Falschen Engelsflügels Petricola pholadiformis (4−6cm) aus Nord-Dänemark
Schale von Petricola pholadiformis (3,5−5cm) aus Walcheren/Niederlande
Petricola pholadiformis
- Gattungsname: gr. petricola = Felsenbewohner
- Amerikanische Bohrmuschel, Falscher Engelsflügel — engl.: False angel-wing,
American piddock, False angelwing — frz.: Fausse aile d'ange, Pétricole d'amérique,
French petricole pholadiforme — holl.: Amerikaanse boormossel
- Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1818
- Synonyme Gastranella tumida, Petricola lata, Petricolaria pholadiformis
- maximale Gehäusegröße 6cm
- Meeresmuschel im Flachwasser nur in sehr feinen Sedimenten (mittlere Korngröße < 250µm),
wo sie im selbstgebohrten Gang lebt
- Verbreitung ursprünglich Nordwest-Atlantik: US-Küste bis Golf von Mexiko
- Ende des 19. Jahrhunderts kam Petricola pholadiformis in Großbritannien zusammen mit Lieferungen
von US-amerikanischen Zuchtaustern an. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es die Art auch in Dänemark,
von wo aus sie sich durch ihre pelagischen Larven bis nach Belgien verbreitete. Dort hat sie die einheimische
Weiße Bohrmuschel stellenweise verdrängt, während von den britischen Küsten keine
ökologischen Probleme bekannt wurden. Im Mittelmeer erschien die Amerikanische Bohrmuschel - auf unbekannte Weise -
erstmals 1963 und wird dort weiter durch Aquakultur und Schiffsverkehr verbreitet. Seit den 1920ern tritt
die Muschel auch an der US-amerikanischen Westküste auf, vermutlich ebenfalls zusammen mit Austern oder
im Ballastwasser von Schiffen eingeschleppt.
- keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
- Die Individuendichte kann stellenweise bis zu 1000/m² erreichen.
Die Bohrmuschel,
auch Engelsflügel genannt
(Petricola pholadiformis)
Ein Englein verlor seine Flügel
— wer weiß, wie das geschah —
auf einem Dünenhügel.
Sie liegen immer noch da.
Wer weiß, warum sie da liegen
zerbrochen im Dünensand!
— Doch als wir hinunterstiegen.
sahen wir viel mehr noch am Strand.
Als hätten dort Englein in Massen,
von wilder Panik erfüllt,
ihre Flügelchen fallen lassen.
— Aber warum auf Sylt?
Bilder:
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