Familie Lymnaeidae – Schlammschnecken

Süßwasserschnecken • weltweit verbreitet • dünnschaliges Gehäuse bis 7cm • Lungenatmer • fossile Funde sind bis zu 150 Millionen Jahre alt

Lymnaea • RadixStagnicola

Lymnaea stagnalis - Lymnaeidae
Lymnaea stagnalis - Lymnaeidae

Gehäuse der Spitzschlammschnecke Lymnaea stagnalis (4,5cm) aus der Müritz

Lymnaea stagnalis - Lymnaeidae

Gehäuse von Lymnaea stagnalis aus Elde und Müritz

Lymnaea stagnalis

  • Gattungsname: von gr. limne = See — Artname: von lat. stagnum = künstlich angelegter Teich
  • Spitzschlammschnecke, Spitzhornschnecke, Spitzhorn, Große Schlammschnecke, Spitzschlammschnecke — engl.: Stagnant Pond Snail, Great Pond Snail, Swamp lymnea — frz.: Limnée des étangs — holl.: Grote poelslak, Gewone poelslak
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Süßwasserschnecke in stehenden oder langsam fließenden pflanzenreichen Gewässern und im Brackwasser (nördliche Ostsee)
  • Die Spitzschalmmschnecke ist die größte unserer heimischen Süßwasserschnecken.
  • Allesfresser: Pflanzen, Detritus, Aas
  • Verbreitung Mittel- und Nordeuropa, bis in Höhen von 1700 m, nach Tasmanien und Neuseeland eingeschleppt
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Schnecke bewegt sich auf einer Schleimspur fort und kann damit sogar auf der Unterseite des Häutchens der Wasseroberfläche entlanggleiten. Außerdem ist sie in der Lage, nach oben oder unten frei zu schwimmen, indem sie ihren Körper zu einer Art Röhre zusammenrollt und mit dem Kopf in die gewünschte Richtung zeigt.
  • Lymnaea stagnalis ist Versuchtstier der Gedächtnis-, Lern- und neurobiologischen Forschung.
  • Nach der Befruchtung werden festgallertige Laichschnüre an Wasserpflanzen angeheftet, die bis zu 200 Eier enthalten können. Aus den Eiern schlüpfen je nach Wassertemperatur nach etwa 14 Tagen die fertig entwickelten Jungen. Sie können drei bis vier Jahre alt werden.
  • Die Spitzschlammschnecke wird in Aquarien und Gartenteichen gehalten, wobei sie in letztere meist selbst einwandert (diese Eigenschaft ging in den wissenschaftlichen und einige populäre Namen ein).

Das grosse Spitzhorn in süssen Wassern; Die spitzige Flußschnecke; Das Teichhorn.
In Europa, im Sümpfen, Teichen &c..*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798) über Helix stagnalis

Lymnaea stagnalis - Lymnaeidae

Lymnaea stagnalis (Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Brehm

Radix auricularia - Lymnaeidae

Radix auricularia
(Darstellung aus dem 19.Jh)

Quelle:
(2) Natural...

Radix auricularia

  • Gattungsname: lat. radix = Wurzel — Artname: von lat. auris = Ohr
  • Ohrschlammschnecke — engl.: Big-ear radix
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Süßwasserschnecke in pflanzenreichen stehenden Gewässern bis 25 m Tiefe, wegen der Salztoleranz bis ca. 6 ‰ auch in der westlichen Ostsee
  • Verbreitung Europa (bis 1800 m in den Alpen) und Westasien, inzwischen auch in den USA und dem Baikalsee vorhanden (wo die Art sich durch eine etwas andere Gehäuseform an den Wellengang angepaßt hat)
  • Die Tiere leben in erster Linie von Grünalgen, Diatomeen und Protozoen
  • keine Handelsbeschränkungen / in Deutschland als "gefährdet" eingestuft

Die Ohrschnecke; Das Ohrhorn, Das Ohr, Das Mäuseohr; Das bauchige Spitzhorn; (Die Wurzel).
Sie wird alltenthalben in Europa in größter Menge gefunden, in Bächen und in stehenden Wassern.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798)
über Helix auricularia

Radix ovata - Lymnaeidae
Radix ovata - Lymnaeidae

Gehäuse von Radix balthica (2cm) aus der Bretagne/Frankreich

Radix balthica

  • Gattungsname: lat. radix = Wurzel — Artname: lat. balt[h]ica = in der Ostsee (dem baltischen Meer) vorkommend
  • Eiförmige Schlammschnecke, Gemeine Schlammschnecke — engl.: Wandering pond snail
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Radix baltica, Radix ovata
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Süßwasserschnecke in Altwässern, Bächen, langsam fließenden Bereichen von Flüsse und in Seen, in den Alpen bis 2800 m Höhe und im Brackwasser bis ca. 14 ‰ Salzgehalt
  • Verbreitung Europa einschließlich Ostsee
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Nahrung sind in erster Linie Grünalgen, Diatomeen und Detritus.

Stagnicola corvus

  • Artname: lat. corvus = Rabe
  • Große Sumpfschnecke, Raben-Sumpfschnecke, Dunkle Sumpfschnecke
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • maximale Gehäusegröße 3,5cm
  • Süßwasserschnecke in pflanzenreichen stehenden oder fließenden Gewässern
  • Verbreitung Europa mit Schwerpunkt Mitteleuropa
  • keine Handelsbeschränkungen / in Deutschland eingestuft unter "Gefährdung anzunehmen"

 

Quellen:

(1) Brehm, Alfred Edmund; Pechuel-Loesche, Eduard "Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. Niedere Tiere." (1893) Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut - biolib.de
(2) Natural history, mollusca / by P.H. Gosse. (London :Printed for the Society for Promoting Christian Knowledge,1854. - Biodiversity Heritage Library

Bilder:

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