Familie Ellobiidae – Küstenschnecken

Küstenschnecken • kleine luftatmende Schnecken an Land, amphibisch oder semi-marin • die Atmung erfolgt über die lungenartige Mantelhöhle • Verbreitung weltweit über mehrere Klimazonen hinweg

Cassidula • MarinulaMelampusMyosotellaPleurolobaPythia

Cassidula aurisfelis - Ellobiidae

Cassidula aurisfelis
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Voyage...

Cassidula aurisfelis

  • Gattungsname: lat. cassidula = Helmchen — Artname: lat
  • Katzenohr-Mangrovenschnecke — engl.: Cat's Ear Cassidula
  • Erstbeschreibung von Jean-Guillaume Bruguière 1789
  • Synonym Bulimus aurisfelis
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Schnecke des Brackwassers in Mangrovensümpfen, wo sie Algen von den Bäumen abraspelt
  • Verbreitung indopazifisch: Thailand - Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cassidula nucleus

  • Gattungsname: lat. cassidula = Helmchen — Artname: lat nucleus = Kern
  • Kern-Mangrovenhelmschnecke — engl.: Nucleus Cassidula, Banded Mangrove Helmet Snail, Nucleus Ear Shell, Helix nucleus
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Cassidula mustelina
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Schnecke des Brackwassers in Mangrovensümpfen, wo sie Algen von den Bäumen abraspelt
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Casidula schmackeriana

  • Gattungsname: lat. cassidula = Helmchen — Artname: gewidmet dem deutschen Malakologen Philipp Bernhard Schmacker (1852-1896), der in China lebte und dort wie in anderen Teilen Ostasiens Mollusken sammelte; er vermachte seine vollständige Sammlung, die bis heute erhlaten blieb und zu einer der wichtigsten Pulmonaten-Sammlungen zählt, der Stadt Bremen.
  • Erstbeschreibung von Otto Franz von Möllendorff 1885
  • maximale Gehäusegröße 1,5cm
  • Schnecke des Brackwassers
  • Verbreitung Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cassidula vespertilionis

  • Gattungsname: lat. cassidula = Helmchen — Artname: von lat. vespertilio = Fledermaus
  • engl.: Bat Cassidula
  • Erstbeschreibung von René Primevère Lesson 1831
  • Synonyme Auricula bensoni, Auricula turgida, Auricula multiplicata
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Schnecke des Brackwassers
  • Verbreitung Südost-Asien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Ellobium aurismidae

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: lat. auris = Ohr + Bezug auf König Midas von Phrygien, dem alles, was er berührte, zu Gold wurde
  • Midasohr — engl.: Midas' Ear Cassidula — frz.: Auricule de Midas
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Auricula midae, Bulla aurismidae, Ellobium midae
  • maximale Gehäusegröße 10cm (normal 7,5cm)
  • Beim lebenden Tier wird das Gehäuse von einem braunen Periostrakum bedeckt.
  • Küstenschnecke in Mangrovensümpfen im Brackwasser
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Ellobium chinense - Ellobiidae

Mündungsansicht des Gehäusse von Ellobium chinense

Ellobium chinense

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: bezogen auf China
  • Erstbeschreibung von L Pfeiffer 1854
  • Synonym Ellobium chinensis
  • maximale Gehäusegröße 3,5cm
  • Küstenschnecke
  • Verbreitung China und Japan
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Ellobium stagnale

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: von lat. stagna = Teich
  • engl.: Panama Swamp Shell, Panama Swamp Cassidula
  • Erstbeschreibung von Alcide Charles Victor Marie Dessalines d'Orbigny 1835
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Küstenschnecke
  • Verbreitung El salvador - Ecuador mit Galapagos-Inseln
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Marinula filholi

  • Artname: gewidmet dem französischen Arzt, Paläontologen, Höhnelforscher und Zoologen Antoine Pierre Henri Filhol (1843-1902), der an mehreren Expeditionen auf Forschungsschiffen teilnahm
  • Erstbeschreibung von Frederick Wollaston 1878
  • Synonym Marinula chathamensis
  • maximale Gehäusegröße 1,5cm
  • Brackwasserschnecke
  • Verbreitung endemisch Neuseeland
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Melampus coffea

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: coffea = Kaffee
  • Kaffebohnenschnecke — engl.: Coffee Bean Snail
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Melampus coffeus
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Brackwasserschnecke in Mangrovensümpfen
  • Verbreitung Karibik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Melampus coffea wird in Meerwasseraquarien gehalten.

Melampus flavus

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: lat. flavus = blond, gelb
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Schnecke des Brack- und Meerwassers
  • Melampus flavus lebt zwischen Felsen in der Spritzwasserzone.
  • Verbreitung Indonesien und Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Melampus nucleolus

  • Gattungsname: in der griechischen Mythologie ist Melampus (Schwarzfuß) als Seher und Arzt berühmt — Artname: lat. nucleolus = Kernchen
  • Erstbeschreibung von Karl Edouard von Martens 1865
  • maximale Gehäusegröße 1,5cm
  • Meeres- und Brackwasserschnecke
  • Verbreitung Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Myosotella myosotis - Ellobiidae

Gehäuse des Mäuseöhrchens Myosotella myosotis (1cm) vom Strand bei Cap d'Agde am französischen Mittelmeer

Myosotella myosotis

  • Gattungs- und Artname: in den Lebensräumen von Myosotella myosotis wächst auch das Vergissmeinnicht, lateinisch Myosotis - da dessen Blätter im Volksmund auch Mäuseöhrchen genannt werden, wird vermutet, daß dies zur Namensgebung der Schnecke geführt hat
  • Mäuseöhrchen — engl.: Mouse Ear Snail, Mouse-ear marshsnail, European Melampus, Mouse Ear Ovatella
  • Erstbeschreibung von Jacques Philippe Raymond Draparnaud 1801
  • Synonyme Ovatella myosotis, Alexia myosotis, Phytia myosotis
  • maximale Gehäusegröße 1cm
  • Landschnecke auf küstennahen Salzwiesen
  • Verbreitung Westeuropa und Mittelmeerküsten, als invasive Art an der Westküste Nordamerikas (seit dem 19. Jahrhundert) und in der Karibik
  • keine Handelsbeschränkungen / in Norddeutschland vom Aussterben bedroht ("critically endangered" nach Roter Liste)
  • Das Mäuseöhrchen war Weichtier des Jahres 2008

Pleuroloba costellaris

  • Erstbeschreibung von Henry Adams & Arthur Adams 1854
  • Synonyme Ophiocardelus costellaris, Ophicardelus australis, Melampus costellaris
  • maximale Gehäusegröße 1,2cm
  • Landschnecke
  • Verbreitung endemisch Neuseeland
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pythia plicata

  • Gattungsname: Pythia war der Titel der Priesterin, die im Tempel von Delphi den Ratsuchenden weissagte (Orakel von Delphi) — Artname: lat. plicata = gefaltet
  • engl.: Plicated Pythia
  • Erstbeschreibung von André Étienne d'Audebert Férussac 1821
  • Synonyme Pythia triangularis, Pythia imperforatus, Pythia inflata, Pythia imperforata
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Landschnecke in der Salzmarsch
  • Verbreitung Indonesien und Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pythia reeveana

  • Gattungsname: Pythia war der Titel der Priesterin, die im Tempel von Delphi den Ratsuchenden weissagte (Orakel von Delphi) — Artname: gewidmet dem englischen Naturkundler Lovell Augustus Reeve (1814-65), der Autor vieler Artikel und Bücher wie der mehrbändigen Conchologia iconica war und mit Conchylien und anderen Naturalien handelte
  • engl.: Reeve's Pythia
  • Erstbeschreibung von Ludwig Georg Karl Pfeiffer 1853
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Landschnecke in der Salzmarsch
  • Verbreitung indopazifisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Die Käferschnecke, Regenschnecke, Sturmschnecke, Zauberschnecke, Das alte Weib mit Zähnen.
Eine asiatische Erdschnecke; man war der Meinung, daß sie bey Regen oder Sturm vom Himmel herabfiele.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen
(1793-1798) über Helix scarabaeus

Pythia scarabaeus

  • Gattungsname: Pythia war der Titel der Priesterin, die im Tempel von Delphi den Ratsuchenden weissagte (Orakel von Delphi) — Artname: bezogen auf den Pillendreher-Käfer Scarabaeus
  • Platzregenschnecke — engl.: Common Pythia — frz.: Pythie scarabee
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Helix scarabaeus, Pythia argenvillei, Pythia helicina, Scarabus imbrium
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • maximale Gehäusegröße 5cm (normal 3,5cm)
  • Landschnecke in der Salzmarsch, besonders in Waldnähe
  • Pythia scarabaeus kann in "Aquaterrarien" gehalten werden, also einem Terrarium mit Meerwasserteil.
  • Verbreitung indopazifisch: Südasien und Nordaustralien, teilweise eingeschleppt
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Der Tatsache, daß die Schnecke bei Trockenheit versteckt lebt, um nicht auszutrocknen und erst bei Nässe zum Vorschein kommt, hat sie ihre alten deutschen Namen zu verdanken.

 

Quelle:

(1) Voyage au pole sud et dans l'Océanie sur les corvettes l'Astrolabe et la Zélée : pendant les années 1837-1838-1839-1840 by Dumont d'Urville, Jules-Sébastien-César / Paris: Gide et J. Baudry ..., 1842-1853 - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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