Familie Limidae – Feilenmuscheln

unsymmetrische Muscheln • weltweit zahlreiche Arten • Tiere können durch Zusammenschlagen der Schalen schwimmen

Acesta • LimaLimaria

Acesta rathbuni

  • Artname: benannt nach dem US-amerikanischen Naturforscher und Museumskurator Richard Rathbun (1852-1918)
  • Rathbuns Riesenmuschel — engl.: Rathbun's giant file shell — frz.: Lime géante de Rathbun
  • Erstbeschreibung von Paul Bartsch 1913
  • Synonyme Lima rathbuni, Lima dalli
  • maximale Gehäusegröße 21cm (normal 15cm)
  • Meeresmuschel bis 400 m Tiefe auf Sandboden
  • Verbreitung Indo-Westpazifik: Philippinen - Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Acesta rathbuni fluoresziert unter UV-Licht und ist so durchscheinend, daß innerhalb der Schalen Blasen erkennbar sind.

Lima lima

  • Gattungs- und Artname: lat. lima = Feile
  • engl.: Spiny Lima shell, Spiny fileclam — frz.: Lime écailleuse — span.: Peine — holl.: Raspschelp — frz.: Lime — span.: Peine — ital.: Sorbolo di mare — tschech.: ejovka obecná
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Lima alba, Lima squamosa, Lima vulgaris, Ostrea lima
  • maximale Gehäusegröße 9cm (normal 7cm)
  • Meeresmuschel bis 200m Tiefe
  • Lima lima ist mit ihren Byssusfäden an der Unterseite von Steinen und Korallen befestigt.
  • Verbreitung tropisch bis subtropisch: Indopazifik, Atlantik und Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Lima vulgaris

  • Gattungsname: von lat. lima = Feile — Artname: lat. vulgaris = gewöhnlich
  • Gemeine Feilenmuschel — engl.: Common File Clam — frz.: lime commune
  • Erstbeschreibung von Heinrich Friedrich Link 1807
  • Synonyme Lima nipponica, Lima sowerbyi
  • Teilweise wird die Muschel als Unterart Lima lima vulgaris geführt.
  • maximale Gehäusegröße 10cm (normal 6cm)
  • Meeresmuschel bis 20m Tiefe
  • Lima vulgaris ist meist an Felsen befestigt, kan aber auch aktiv schwimmen.
  • Verbreitung Indopazifik: von Ostafrika bis Polynesien, von Japan bis Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Limaria hians

  • Gattungsname: von lat. lima = Feile — Artname: lat. hians = geöffnet
  • engl.: Flame Shell
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1798
  • Synonyme Ostrea hians, Lima tenera, Lima tenera, Lima laevigata, Lima vitrina, Lima aperta, Lima hians, Mantellum hians
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresmuschel bis 100 m Tiefe
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • Die Muscheln produziert einen Stoff, der Steine und Gehäusebruchstücke verklebt und so ein Nest bildet. Die Nester wachsen im Laufe der Zeit und bilden Riffe, innerhalb derer das Wasser zirkulieren kann und die ein komplexes Biotop für verschiedene Algen und wirbellose Tiere bildet.
  • im Loch Alsh (zwischen Skye und dem schottischen Festland) wurde 2012 ein Riff aus Limaria hians entdeckt, das mit über 100 Milllionen Muscheln auf 7,5 km² das weltgrößte seiner Art sein könnte.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Als ich im Mai und Juni 1850 im Bergen-Fjord mit dem Schleppnetze sammelte, wußte ich noch nicht, daß es nestbauende Muscheln gäbe. Da erbeutete ich eines Tages einen etwa zwölf Centimeter im Durchmesser habenden und äußerlich sehr ungehobelt aussehenden Klumpen, der aus lauter Steinchen und Muschelfragmenten bestand und, wie sich auf den ersten Blick ergab, durch ein Gewirr gelblicher und brauner Fäden zusammengehalten wurde. »Ein Muschelnest!« riefen meine Ruderer, und richtig, wie ich den Ballen umdrehte, glänzte mir aus einer ziemlich engen Spalte die weiße Schale der Feilenmuschel (Lima hians) entgegen. ... hat man die Muschel frei ins Wasser gesetzt, so öffnet sie und klappt die Schale mit großer Heftigkeit zu und schwimmt nun stoßweise nach allen Richtungen. Dabei sind einzelne der schönen Fransen abgerissen, scheinen aber dadurch erst recht lebendig geworden zu sein, indem sie am Boden des Gefäßes ihre Krümmungen, wie Regenwürmer, auf eigene Faust fortsetzen. Das kann, wenn man das Wasser frisch erhält, ein paar Stunden dauern. Bleibt das Thier im Neste, so läßt es den dichten Fransenbüschel, der von dem nach innen gekehrten Rande des fast vollständig gespaltenen Mantels abgeht, aus der Nestöffnung herausspielen, so daß von der Schale nichts zu sehen ist. ... Betrachten wir nun das Nest etwas näher. Das Thier befestigt eine Menge ihm gerade zunächst liegender Gegenstände durch Byssusfäden einer gröberen Sorte aneinander. Wie gesagt, waren die Nester, welche ich in Norwegen sah, fast nur aus kleineren leichten Steinchen und Muschelstückchen zusammengefügt; das abgebildete, welches Lacaze-Duthiers an einer seichten Stelle im Hafen von Mahon fand, vereinigt in buntester Auswahl Holz, Steine, Korallen, Schneckenhäuser usw. und hat dadurch ein viel ungeschickteres Aeußere bekommen, als ich gesehen. ... Nachdem sie nun die groben Außenwände des Hauses zusammengestrickt und die Bausteine durch hunderte von Fäden verknüpft hat, tapeziert sie es inwendig mit einem feineren Gewebe aus, und es gleicht auch in dieser Beziehung dem feinsten und bequemsten, von außen wenig einladenden Vogelneste. So bildet es für die durch ihr klaffendes Gehäuse wenig geschützte Muschel eine gute Festung, welche auch die gierigsten Raubfische zu verschlingen Anstand nehmen werden.*

* Alfred Edmund Brehm: Brehms Tierleben, Allgemeine Kunde des Tierreichs (1893-1900)
über Lima hians

Limaria loscombi

  • Gattungsname: gewidmet dem britischen Numismatiker Clifton Wintringham Loscombe (1784-1853), der Sowerby das Bestimmungsexemplar der Muschel brachte, das er nahe Exmouth gefunden hatte
  • engl.: Loscombe's Flame Shell
  • Erstbeschreibung von George Brettingham Sowerby I 1823
  • Synonyme Lima loscombi, Limea loscombi
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Meeresmuschel bis 200m Wassertiefe
  • Verbreitung Mittelmeer bis Nordsee
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Limaria tuberculata

  • Gattungsname: von lat. lima = Feile — Artname: lat. tuberculata = mit kleinen Höckern besetzt
  • Bauchige Feilenmuschel — engl.: File shell
  • Erstbeschreibung von Guiseppe Olivi 1792
  • Synonym Lima exilis, Lima imbricata, Lima tuberculata, Limaria inflata, Ostrea tuberculata
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Limaria tuberculata kann im Meerwasseaquarium gehalten werden.
Limaria tuberculata - Limidae

 

Quellen:

(1) Alfred Edmund Brehm: Brehms Tierleben; Allgemeine Kunde des Tierreichs. Mit 1910 Abbildungen im Text, 11 Karten und 180 Tafeln in Farbendruck und Holzschnitt. / Leipzig :Bibliographisches Institute,1893-1900 - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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