Familie Pteriidae – Flügelmuscheln

Schalen oft mit flügelarteigen Auswüchsen an Vorder- und Hinterende • Innenseite mit Perlmutt, um eingedrungene Fremdkörper herum werden Perlen gebildet • große Familie tropischer Arten

Isognomon • PinctadaPteria

Isognomon alatus - Isognomonidae

Innen- und Außenseite der Schalen von Isognomon alatus

Isognomon alatus

  • Artname: lat. alatus = geflügelt
  • Flache Mangrovenauster — engl.: Flat Tree Oyster
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonyme Ostrea alatus, Ostrea rostralis, Perna ephippium, Perna obliqua
  • maximale Gehäusegröße 9,5cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Karibik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Isognomon australica

  • Artname: von lat. australis = südlich
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1858
  • Synonyme Isognomon anomioides, Perna anomioides, Perna australica
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresmuschel im Flachwasser
  • Verbreitung Küsten West- und Südafrikas
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Isognomon dunkeri - Isognomonidae

Etwas größere Schalen von Isognomon dunkeri (3,5cm)

Isognomon dunkeri

  • Westafrikanische Katzenzungenauster — engl.: West-African Tree Oyster
  • Erstbeschreibung von P. Fischer 1881
  • Synonym Perna dunkeri
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung tropischer Ost-Atlantik: Westafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Isognomon ephippium - Isognomonidae

Schale von Isognomon ephippium (8cm) von den Philippinen

Isognomon ephippium

  • engl.: Saddle Tree Oyster
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Isogonum scapula, Melina ephippium, Melina periculosa, Ostrea ephippium, Perna argillacea, Perna cumingii, Perna imbricata, Perna reeveana, Perna spathulata
  • maximale Gehäusegröße 14cm
  • Meeres- und Brackwassermuschel
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Isognomon isognomum

  • engl.: Wader tree oyster, Pacific Toothed Oyster, Elongate Toothed Pearl Shell — frz.: Ostrège cuissarde
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Ostrea isognomon, Isognoma lignea, Vulsella aurita, Isogonum norma, Perna canina, Perna femoralis, Perna fimbriata, Perna patibulum, Perna vespertilio
  • maximale Gehäusegröße 15cm (normal 10cm)
  • Meeresmuschel an Hartsubstrat fixiert bis 20 m Wassertiefe
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Isognomon isognomum ist eßbar.

Pinctada capensis

  • Gattungsname: möglicherweise abgeleitet von lat. pingo = malen, zeichnen — Artname: bezogen auf das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika)
  • Kap-Perlauster — engl.: Cape Pearl Oyster
  • Erstbeschreibung von George Brettingham Sowerby III 1890
  • Synonyme Pteria margaritifera, Avicula capensis
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresmuschel bis 30 m Wassertiefe, die sich mit Byssusfäden am Hartsubstrat befestigt
  • Verbreitung Mosambik und Südafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pinctada margaritifera - Pteriidae

Die schottische Königin Maria Stewart (1542-1587) mit einer Schwarzperlenkette

Wikimedia Public Domain

Pinctada margaritifera - Pteriidae

Tahiti-Perlen von Pinctada margaritifera
(unten rechts eine angeschnittene Perle)

Remi Jouan / Wikimedia
GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA (Ausschnitt)

Pinctada margaritifera - Pteriidae

Pinctada margaritifera mit Perle

Didier Descouens / Wikimedia Commons
CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Pinctada margaritifera

  • Gattungsname: möglicherweise abgeleitet von lat. pingo = malen, zeichnen — Artname: von lat. margarita = Perle + von lat. ferre = tragen
  • Pazifische Perlmuschel, Schwarzlippen-Perlauster — engl.: Pacific Pearl-Oyster, Black-lipped pearl oyster, Blacklip pearl oyster — frz.: Pintadine á lèvre noire, Huître à lèvres noires, Huître perlière à lèvres noires — holl.: Zwartlippareloester — Philippinen: Tipay — Hawaii: Pa — Fiji: Civa
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Mytilus margaritiferus, Pinctada nigromarginata
  • maximale Gehäusegröße 25cm (normal 13cm)
  • Meeresmuschel in Tiefen bis 40m im sauberen strömungsreichen Wasser, oft in Nähe von Pflanzen und in großen Kolonien
  • Verbreitung indopazifisch: Rotes Meer und Ostafrika bis Polynesien, Japan und Australien; nach dem Bau des Suez-Kanals ist die Art auch ins Mittelmeer eingewandert
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Pinctada margaritifera produziert (neben Pteria penguin) die bekanntesten schwarzen Perlen. Sie werden in Tahiti und einigen weiteren Inseln gezüchtet und wachsen in 18-24 Monaten zu einer Größe von 1-2cm heran. Solche wertvollen Tahitiperlen sollen schon von Kleopatra getragen worden sein.
  • Perle und Perlmutt-Schale sind von ökonomischer Bedeutung, das Fleisch wird gegessen.
  • Pinctada margaritifera als Muschelgeld in der Südsee: "Mairis" waren halbmondförmige Schalen-Ausschnitte, die als Solitärgeld großem Silbergeld gleichwertig waren — "Yar" waren zugeschliffene Schalen, die neben dem Steingeld umliefen — "Angelhakengeld" wurde aus dem Schloßteil der Muschel gefertigt und sowohl als Geld als auch zum Angeln verwendet.
Pinctada margaritifera - Pteriidae

Die Perlen werden aus der geöffneten Pinctada margaritifera entfernt

Keith Pomakis / Wikimedia
CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Pinctada martensii - Pteriidae

Carl Eduard von Martens

Wikimedia Public Domain

Pinctada martensii - Pteriidae

Die Perlmutter mit Augen aus Perlen: The Mother of Pearl von Thomas Hood als "Porträt einer Dame, die ihren Aufenthalt in allen perlenbildenen Muscheln hat"

Quelle: (1) Beautiful Shells

Pinctada martensii

  • Gattungsname: möglicherweise abgeleitet von lat. pingo = malen, zeichnen — Artname: gewidmet dem Berliner Museumskurator Karl Eduard von Martens (1831-1904), der an einer wissenschaftlichen Expedition nach Asien teilnahm
  • engl.: White Butterfly, Japanes Lingah, Japanes Akoya Pearl Oyster — jap.: AKOYA-GAI
  • Erstbeschreibung von Wilhelm Bernhard Rudolph Hadrian Dunker 1857
  • Synonyme Margaritifera martensii, Pinctada furcata, Pinctada japonica, Pinctada pica, Pinctada imbricata
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Japan
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Es gibt diese Art bzw. Unterarten in Korea und im Persischen Golf (Mohar mit einigen der schönsten orientalischen Perlen); der taxonomische Status ist strittig.
  • Die Muschel wird zur Perlengewinnung gezüchtet (in Japan seit den 1890ern, seit den 1980ern in China); in Japan ist diese Art die wichtigste Muschel zur Produktion von Akoya-Perlen. Dort wurde Anfang des 20. Jahrhunderts der Prozess der Perlbildung erforscht und man konnte erstmals nicht nur halbrunde, sondern runde Perlen züchten ("Mikimoto-akoya"). In 9-24 Monaten wachsen Perlen einer Größe von ca. 1cm heran, wobei 1000 eingepflanzte Kerne nur etwa 80 Perlen von guter bis sehr guter Qualität liefern.
  • Außer der Perle ist die Perlmutt-Schale von ökonomischer Bedeutung und das Fleisch wird gegessen.
  • Die chinesische Medizin nutzt einen Perlmutt-Extrakt u.a. aus Pinctada martensii gegen verschiedene Leiden.
Pinctada maxima - Pteriidae

Eine der größten Perlen der Welt
aus Pinctada maxima, die sich seit mehreren Jahrhunderten in niederländischem Besitz befindet: unreglemäßig geformt ("barock"), Farbe creme bis gold, 71 mm lang und 119,15g schwer

Peter Maas / Wikimedia
CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Pinctada maxima - Pteriidae

Rückseite des 1000 Peso-Scheins von den Philippinen mit Pinctada maxima, die eine Perle trägt

Liu1214 / Wikimedia Public Domain

Pinctada maxima

  • Gattungsname: möglicherweise abgeleitet von lat. pingo = malen, zeichnen — Artname: lat. maxima = die größte
  • Goldlippen-Perlmuschel — engl.: Goldlip Pearl Oyster, Silverlip Pearl Oyster, White-lip pearl oyster — frz.: Huître perlière, Pintadine á lèvre dorée, Huître perlière à lèvres doreés — span.: Ostra perlera — holl.: Goudlippareloester
  • Erstbeschreibung von Henry Lyster Jameson 1901
  • maximale Gehäusegröße 30cm (normal 20cm), Gewicht bis 5 kg
  • Meeresmuschel im Tiefenbereich bis 100 m, vor allem bei 5-30 m auf Hartböden
  • hauptsächlich in sauberem Wasser mit Strömung, oft in dichten Kolonien anzutreffen
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Pinctada maxima ist die wichtigste Perlmuschel der Indopazifikregion und eignet sich sehr gut zur Perlenzucht, die vor allem in Indonesien, Australien, China, Thailand, Neuguinea und den Philippinen praktiziert wird. Die weißen "Südsee-Perlen" können bis zu 2cm groß werden, was in der Zucht midestens 24 Monate dauert.
  • Sowohl die Perle als auch die Perlmutt-Schale sind von ökonomischer Bedeutung, das Fleisch wird gegessen.
Pinctada maxima - Pteriidae

... wie diese Exponate im Ethnologischen Museum Berlin zeigen

Pinctada radiata - Pteriidae

Pinctada radiata in ihrem Lebensraum bei La Réunion

Philippe Bourjon / Wikimedia
CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Pinctada radiata

  • Gattungsname: möglicherweise abgeleitet von lat. pingo = malen, zeichnen — Artname: lat. radiata = strahlend
  • engl.: Gulf pearl oyster
  • Erstbeschreibung von William Elford Leach 1814
  • Synonyme Avicula radiata, Meleagrina conomenosi, Meleagrina savignyi
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Meeresmuschel in 5 bis 25m Wassertiefe
  • Verbreitung ursprünglich Indopazifik
  • Durch den Suez-Kanal gelangte Pinctada radiata über den Schiffsverkehr ins Mittelmeer, außerdem wurde sie absichtlich in die griechische Marikultur eingeführt. Inzwischen ist die Art im östlichen Mittelmeer etabliert und verbreitet sich weiter nach Westen, sie gilt dort als eine der schlimmsten invasiven Arten. Vor der italienischen Insel Lampedusa wurde sie als Epibiont auf einer Schildkröte gesichtet.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Pinctada radiata war die klassische Perlauster des Orients, ihre Perlen werden als "Orientperlen" bezeichnet (weiße bis gelbliche Naturperlen von maximal 0,7cm Größe). Seit der Ankunft der Zuchtperlen hat sie allgemein an Bedeutung verloren.
  • Die Muschel ist eßbar.

Pteria hirundo

  • Gattungsname: von gr. pterón = Flügel — Artname: lat. hirundo = Schwalbe
  • engl.: glassy wing oyster — alban.: midhja zog
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Mytilus hirundo
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • Meeresmuschel in 10 bis 100 m Wassertiefe
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik von Marokko bis zu den Britischen Inseln
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Außenseite der Muschel ist oft mit anderen Wirbellosen bewachsen.
  • Pteria hirundo lebt an Felsen oder auf anderen Tieren wie Hornkorallen.
Pteria penguin - Pteriidae

Perlmutt-Platten aus Pteria penguin-Schalen für die Schmuckherstellung

Pteria penguin

  • Gattungsname: von gr. pterón = Flügel — Artname: engl. Pinguin
  • Schwarze Flügelmuschel — engl.: Penguin Wing Oyster — frz.: Avicule èpaisse, Huître perlière ailée, Avicule géante — span.: Ostra perlera viuda — jap.: MABE-GAI
  • Erstbeschreibung von Peter Friedrich Röding 1798
  • Synonyme Magnavicula penguin, Pteria lotorium, Pteria macroptera
  • maximale Gehäusegröße 30cm (normal 20cm)
  • Schalen außen dunkelbraun bis schwarz, innen Perlmutt-glänzend
  • Meeresmuschel im Tiefenbereich bis 30 m auf Felsen oder Korallen
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik: Ostafrika und Rotes Meer bis Fiji und Japan bis Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Plankton-Filtrierer
  • Pteria penguin produziert (zusammen mit Pinctada margaritifera) die bekanntesten schwarzen Perlen. Außer der Perle ist die Perlmutt-Schale von ökonomischer Bedeutung und das Fleisch wird gegessen.
  • In Thailand und den Philippinen wird die Art in Aquakultur gezüchtet.

 

Quelle:

(1) Beautiful shells : their nature, structure, and uses familiarly explained, with directions for collecting, cleaning, and arranging them in the cabinet : descriptions of the most remarkable species, and of the creatures which inhabit them : and explanations of the meanings of their scientific names, and of the terms used in conchology / Series: Young naturalist's library By Adams, H. G. (Henry Gardiner), 1811 or 12-1881. London :Groombridge and Sons,1855. - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

Fotos, für die keine Quellenangabe in der Beschreibung angegeben ist, sind unter der
"Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported Lizenz"
[Attribution-ShareAlike 3.0 Unported (CC BY-SA 3.0)]
freigegeben und können unter Angabe dieser URL verwendet werden: www.schnecken-und-muscheln.de
CC-Lizenz BY-SA
Fotos mit dem Namen des Fotografen sind nicht freigegeben, bei Interesse wenden Sie sich bitte selbst an den Autor
(wenn dessen Website verlinkt ist) oder schreiben uns wegen einer Kontaktaufnahme an.
Fotos aus Quellen wie Wikimedia Commons oder Flickr sind entsprechend ihrer angegebenen Lizenz zu behandeln,
bitte folgen Sie dem Link auf die Ursprungsseite.

>>> zur nächsten Familie >>>

>>> zum Start           >>> zum Shop