Familie Patellidae – Echte Napfschnecken

Gehäuse erhaben oder abgeflacht • umfangreiche Familie mit weltweiter Verbreitung • kleine Schnecken • die Tiere haben keine Augen • küstennah im Bereich der Gezeitenzone und mit der Gehäuseform an den Wellenschlag angepaßt • Außenseite glatt oder radial gerippt • Innenseite glatt mit hufeisenförmigem Muskeleindruck • Vegetarier

Cymbula • HelcionPatellaScutellastra

Cymbula granatina

  • Artame: bezogen auf den den roten Edelstein Granat
  • Name bei Lamarck "Patelle oeil de rubis" = Rubinaugen-Napfschnecke
  • Sandpapier-Napfschnecke — engl.: Sandpaper Limpet
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Patella granatina
  • maximale Gehäusegröße 9cm
  • Meeresschnecke in der Gezeitenzone
  • Verbreitung südafrikanisch (Namibia und Südafrika)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Cymbula granatina hat eine irisierende Oberfläche, was bei Meeresschnecken selten vorkommt.

Cymbula granatina - Patellidae

Es gibt dunkle und helle Farbvarianten von Cymbula granatina

Das Festungswerk; Der bunte Schmetterling, Schmetterlingsflügel.
Eine sehr schöne Patelle; kommt vorzüglich aus Jamaika.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798)
über Patella granatina

Cymbula miniata - Patellidae

Cymbula miniata

  • Artname: lat. miniata = zinnoberrot
  • Zinnober-Napfschnecke — engl.: Cinnabar Limpet, Pink Rayed Limpet
  • Erstbeschreibung von Ignaz von Born 1778 (erschienen im "Verzeichnis Der natürlichen Seltenheiten des k.k. Naturalienkabinets zu Wien Erster Theil Schalthiere" als Patella miniata und mit dem deutschen Namen Der Sonnenschirm: "Die eyförmige Schale ist mit ungleichen Strichen durchkreuzet, und am Rande einigermaßen eckig.")
  • Synonyme Patella miniata, Patella sanguinans, Cymbula miniata
  • maximale Gehäusegröße 12cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südafrikanisch (Namibia und Südafrika)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cymbula oculus

  • Artname: lat. oculus = Auge
    Name bei Lamarck "Patelle oeil de bouc" = Ziegenaugen-Napfschnecke
  • engl.: South African Eye Limpet, Goat's Eye Limpet
  • Erstbeschreibung Ignaz von Born 1778
  • Synonyme Patella monopis, Patella fuscescens, Patella astrolepas, Patella schroeteri, Patella oculus
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südafrikanisch (Namibia und Südafrika)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cymbula safiana

  • Artname: bezogen auf die marokkanische Küstenstadt Safi
  • Name bei Lamarck "Patelle de Safi" = Safi-Napfschnecke
  • engl.: Safian Limpet
  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1819
  • Synonyme Cymbula nigra, Patella adansonii, Patella albida, Patella algira, Patella conspicua, Patella guineensis, Patella kraussi, Patella nigra, Patella plumbea, Patella safiana, Patella squamata
  • maximale Gehäusegröße 12cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung mediterran, westafrikanisch (W-Mittelmeer bis Angola)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Helcion pruinosus

  • Artname: lat. pruinosus = bereift
  • engl.: Rayed limpet
  • Erstbeschreibung von C.F. Krauss 1848
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Südafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Patella caerulea - Patellidae

Patella caeruela auf einem trockengefallenen Felsen an der kroatischen Adriaküste

Foto: Scientario / Stanko Čudić

Patella caerulea

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. caerulea = blau
  • Blaue Napfschnecke — engl.: Rayed Mediterranean Limpet — frz.: Patelle de Méditerranée — span.: Lapa azulada — ital.: Patella — griech.: Petalida
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Patella scutellaris
  • maximale Gehäusegröße 7,5cm
  • Meeresschnecke auf Felsen der Gezeitenzone
  • Verbreitung Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Patella caerulea ist Objekt genetischer Forschung.
  • Die Blaue Napfschnecke wird in der kroatischen Küche verarbeitet.
  • Die Art wird als Angelköder und zum Biomonitoring verwendet.

Patella candei

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: von lat. candere = glänzen
  • Erstbeschreibung von Alcide Charles Victor Dessalines d'Orbigny 1839
  • Synonym Patella moreleti
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Zentral-Ostatlantik: Azoren und Madeira, Portugal
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Patella depressa - Patellidae

Durch die charakteristische Färbung der Innenseite sind die Gehäuse von Patella depressa aus der Bretagne gut zu erkennen

Patella depressa

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. depressa = niedergedrückt
  • Flache Napfschnecke — engl.: Black-footed limpet — frz.: Bernique, Patelle — holl.: Gekleurde schaalhoren
  • Erstbeschreibung von Thomas Pennant 1777
  • Synonym Patella intermedia
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Schalencharakteristikum ist die lebhaft gelb, orange oder braun gefärbte Innenseite zusammen mit dem braunen Strahlenband am Rand
  • Meeresschnecke in der Gezeitenzone auf Hartböden
  • Verbreitung NO-Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Patella ferruginea - Patellidae
Patella ferruginea - Patellidae

Gehäuse von Patella ferruginea (7cm) aus alter Sammlung

Patella ferruginea

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname:
  • engl.: Ribbed Mediterranean Limpet
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Patella feruginea,
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Mittelmeer
  • streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG
  • Die Schnecken wurden früher als Nahrungsmittel genutzt.
  • Bei Patella ferruginea kann eine Geschlechtsumwandlung vorkommen, um ein besseres Zahlenverhältnis von Weibchen und Männchen herzustellen.
  • Das Tier wird in Meerwasseraquarien gehalten.

Patella ferruginea - Patellidae

Ventralansicht eines adulten Exemplares
von Patella ferruginea

Jguallart / Wikimedia CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Patella lugubris

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. lugubris = kläglich, trauernd, unheilvoll
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Westafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Patella nigra - Patellidae
Patella nigra - Patellidae

Gehäuse von Patella nigra (10cm) aus Marokko

Patella nigra

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. nigra = schwarz
  • engl.: Black Limpet
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez da Costa 1771
  • Synonyme Patella safiana, Cymbula safiana, Cymbula nigra
  • maximale Gehäusegröße 13,3cm (Redkordmessung)
  • Meeresschnecke bis 5 m Wassertiefe (wo die größten Exemplare leben)
  • Verbreitung Mittelmeer und südlicher angrenzender Atlantik bis Namibia
  • Populationen des Mittelmeers sind streng bzw. besonders geschützt nach BNatSchG sowie nach weiteren Konventionen

Patella pellucida - Patellidae

Patella pellucida
(Darstellung aus dem 19.Jh.)

Quelle: (2) British...

Patella pellucida

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. pellucida = durchsichtig
  • Häubchenschnecke, Durchscheinende Napfschnecke — engl.: Blue-rayed limpet — frz.: Helcion transparent, Patine — holl.: Blauwgestreepte schaalhoren, Gladde Schaalhoren — norweg.: Blåsnegl
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Helcion pellucidum, Patella laevis, Ansates pellucida, Patina pellucida
  • Während die leuchtend blauen Strahlen auf der Außenseite charakteristisch für Patella pellucida pellucida sind, fehlen sie bei Patella pellucida laevis, die aber wiederum rote Strahlen haben kann
  • maximale Gehäusegröße 2cm (normal 1,5cm)
  • Meeresschnecke in Tiefen bis 30 m
  • Beide Formen der Art leben auf dem Seetang Laminaria: Patella pellucida pellucida auf den Blättern, die etwas robustere Patella pellucida laevis dagegen auf dem Haftorgan. Auf dem angespülten Tang sitzen manchmal noch die Schnecken.
  • Dazu schreibt "Brehms Thierleben" von 1887: "Ein zartes, durchscheinendes Gehäuse besitzt die Patella pellucida der Nordsee und der norwegischen Küste. An diesem niedlichen Thiere zeigt sich, wie sehr die Färbung der Schale von der Unterlage abhängt. Die an dem dunkeln Fucusstamme sitzenden, welche ihren Platz ebenso hartnäckig behaupten, wie die Felsenbewohnerinnen, sind blaß hornfarben, die aber an dem durchscheinenden Fucuslaube sind schön purpurn mit blaßblauen Längslinien. Zugleich gehört diese Art zu denjenigen, welche die nie vom Wasser entblößte Tiefenzone unterhalb der Strandzone und noch tiefer innehaben."
  • Verbreitung NO-Atlantik: Island und Norwegen bis Portugal, auch vor Helgoland festgestellt
  • keine Handelsbeschränkungen / Populationen vor Helgoland sind geschützt

Die durchsichtige Patelle, Glaspatelle, Hornpatelle.
Im mittelländischen und nordischen Meere; sie ist mit verschiedenen blaupunctirten Strahlen gezeichnet.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798) über Patella pellucida

Patella rustica - Patellidae

Die Unterseite von Patella rustica mit Blick auf verschiedene externe Organe

Thesupermat / Wikimedia
GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Patella rustica

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. rustica = ländlich, bäuerlich
  • Lusitanische Napfschnecke — engl.: Rustic Limpet — griech.: Stiktopetalida
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Patella lusitanica
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Meeresschnecke auf Felsen im Gezeitenbereich
  • Verbreitung Mittelmeer und Nordostatlantik
  • Seit Anfang des 20. Jahrhunderts existierte im Norden der Iberischen Halbinsel eine mehrere hundert Kilometer große Lücke zwischen Populationen nördlich von Galizien/Spanien und denen südlich von Zentralportugal, die sich in den 1990ern wieder zu schließen begann. Dadurch wurden die Tiere zu Objekten der biologischen Forschung, da von Interesse ist, wieweit sich die Gruppen auseinander entwickelt haben und was zu den Veränderungen geführt hat.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Patella rustica wird in der kroatischen Küche verarbeitet.
  • Die Art wird als Angelköder und zum Biomonitoring verwendet.

Patella tenuis

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. tenuis = dünn
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Patella candei
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung subtropischer Ostatlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Unterart Patella tenuis crenata wurde 1840 von Alcide Charles Victor Marie Dessalines d'Orbigny beschrieben und kommt bei den Kanarischen Inseln vor.

Patella ulyssiponensis - Patellidae
Patella ulyssiponensis - Patellidae

Siebdruck auf Stoff mit Patella ulyssiponensis

Design & Ausführung:
Steffi Tamm (Thammburg)

Patella ulyssiponensis

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: bezogen auf die portugiesische Hauptstadt Lissabon, die griechisch Ulyssipon genannt wird, da Ulysses (Odysseus) der Sage nach ihr Gründer war
  • Lissabon-Napfschnecke — engl.: Rough limpet, China limpet — frz.: Patelle — holl.: Ruwe schaalhoren — griech.: Agriopetalida
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonyme Patella aspera (wird auch als Unterart von Patella ulyssiponensis geführt), Patella athletica
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Meeresschnecke in der Gezeitenzone auf Hartböden
  • Verbreitung Normandie - Portugal
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Patella ulyssiponensis wird vor allem auf Madeira gegessen, außerdem wird das Tier als Angelköder und zum Biomonitoring verwendet.

Patella ulyssiponensis - Patellidae

Patella ulyssiponensis auf einem trockengefallenen Felsen an der kroatischen Adriaküste

Foto: Scientario / Stanko Čudić

Patella vulgata - Patellidae

Patella vulgata
auf einem trockengefallenen Felsen
in Cornwall/Großbritannien

Foto: Christian Witt

Patella vulgata - Patellidae

Patella vulgata in Galicien/Spanien

Janek Pfeifer / Wikimedia
GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Patella vulgata - Patellidae

Unteransicht von Patella vulgata
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Popular...

Patella vulgata

  • Gattungsname: lat. patella = flache Schale (Name einer kleinen flachen Pfanne, die im antiken Rom benutzt wurde) — Artname: lat. vulgata = gemein, häufig, gewöhnlich
  • Chinesenhut, Schüsselmuschel, Schüsselschnecke, Gemeine europäische Napfschnecke — engl.: Limpet, Common European Limpet (in Cornwall: Crogans, Brnigan, Brennick) — frz.: La Patelle, Patelle de l'Atlantique, Chapeau chinois, Bernique, Lépas, Jambe — span.: Lapa, Diampa, Lampas, Laypas, Lamparas, Lamparons, Conchelos, Cucas, Patgellidas, Barretets — port.: Lapa — ital.: Lepade — schwed.: vanlig skålsnäcka — holl.: Schaalhoren, Gewone schaalhoren — norweg.: Albusnegl — dän: Albueskæl
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Patella conus, Patella radiatus
  • maximale Gehäusegröße 7cm (normal 6cm)
  • Gehäuse sehr variabel, von flach bis hoch; an Felsenmit schererer Brandung werden die Schalen dicker und steiler
  • Meeresschnecke im Tiefenbereich bis 5 m auf Felsen und Steinen in der Gezeiten- bzw. Brandungszone, die nur zur Nahrungssuche verlassen werden
  • Aus Brehms Thierleben 1887: »Der Ortswechsel der Napfschnecken ... muß zur Vermeidung jeden Irrthums an einem und demselben Individuum beobachtet werden, und man wird dann sehen, wie es vorsichtig umherkriecht und immer regelmäßig wieder zu seinem Lieblingsruheplatze zurückkehrt, wo der Rand der Schale überall genau in die Unebenheiten der Oberfläche einpaßt, auf der es sich befestigt. Hier mag es rasten, und wenn die Muskelkraft durch die lange Zusammenziehung erschöpft ist, in sorgloser Erschlaffung ausruhen: denn ein plötzlicher Stoß oder Schlag in wagerechter Richtung genügt dann, um es leicht seiner Stelle zu entrücken. Es ist ferner den Fischern und den armen Leuten, welche die Patella zur Nahrung aufsuchen, wohl bekannt, daß sie leichter bei Nacht als bei Tag einzusammeln sind."
  • Napfschnecken verteidigen ihre Weideplätze gegen Artgenossen sowie Seepocken und Miesmuscheln, indem sie diese mit ihrer Schale rammen.
  • Kurt Floericke schrieb 1920: "Doch verlassen die Napfschnecken täglich zweimal ihren so zäh behaupteten Stammplatz, um behaglich in der Umgebung herumzukriechen und ihr aus Algen und anderen niederen Pflanzen bestehendes Futter zu suchen. Sie sind dann so eifrig bei der Arbeit, daß man das feilende Geräusch ihrer raspelnden Zunge vernehmen kann, stülpen wohl auch ihre runde Lippe über eine Meereichel, als wollten sie das Krebstier aufsaugen, während sie ihm in Wirklichkeit nur fein säuberlich das Haus abputzen. Auch sich selbst fressen sie oft gegenseitig das 'Gemüse' von den Häusern ab." (BioLib.de)
  • Die Tiere raspeln mit ihrer Radula den Algenbewuchs des Felsens ab, auf dem sie leben. Die Schleimspur, auf der sie sich fortbewegen, dient der Orientierung, sodaß dieselben Bereiche nicht mehrfach aufgesucht werden. Dieser Schleim unterstützt den Bewuchs des Felsens mit neuen Algen.
  • Patella vulgata erträgt tagelange Trockenheit, Temperaturen bis 40°C und überlebt auch die „Entsalzung“ des umgebenden Wassers bei Regenfällen oder anderen Süßwasserzuflüssen.
  • Der Saugfuß kann bis zu 15 kg aushalten.
  • normale Lebensdauer 6-10 Jahre (die Tiere sollen aber bis zu 20 Jahre alt werden können), geschlechtsreif mit 1 Jahr
  • Verbreitung Nordatlantik von Norwegen bis zum Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Gegessen werden kann die Schnecke sowohl roh als auch gekocht, die Gehäuse wurden früher als Schmuck verwendet.
  • Patella vulgata wird seit der Steinzeit von Menschen gegessen, wie Køkkenmøddinger (archäologischer Begriff für prähistorische Muschelhaufen, abgeleitet vom dänischen Wort für Küchenabfälle) mit teilweise großen Schalenmengen belegen. Heutzutage wird die Schnecke vor allem in Frankreich und Belgien gegessen.
  • "Die Napfschnecke sieht aus wie eine Kreuzung zwischen Pyramide und den bösen Pilzen aus Super Mario." (Ecomare)

Patella vulgata - Patellidae

... und hier sind nochmal dieselben Gehäuse im Durchlicht zu sehen

Scutellastra barbara - Patellidae

Gehäuse von Scutellastra barbara (5cm) aus Südafrika

Scutellastra barbara

  • Gattungsname: lat. scutella = Trinkschale, Schüssel, Teller
  • Name bei Lamarck "Patelle crépue" = Krause Napfschnecke
  • engl.: Barbara Limpet, Bearded Limpet
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Patella barbara
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südafrikanisch (Südafrika - Mosambik)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Das Schiffermützchen; Mütze.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798) über Patella barbara

cutellastra granularis - Patellidae

Scutellastra granularis
(Darstellung a.d. 19. Jh.)

Quelle: (3) Gray

Scutellastra granularis

  • Gattungsname: lat. scutella = Trinkschale, Schüssel, Teller — Artname: von lat. granum = Korn
  • Gekörnte Napfschnecke — engl.: Granular Limpet, Widow Limpet
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südafrikanisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Die dornigte Patelle; Schüsselmuschel mit körnigten Streifen, Körnerschild.
Im südlichen Europa und auf dem Vorgeb. der guten Hoffnung; eben nicht selten.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798) über Patella granularis

Scutellastra longicosta

  • Gattungsname: lat. scutella = Trinkschale, Schüssel, Teller — Artname: von lat. longus = lang + lat. costa = Gerüst, Rippe
  • Name bei Lamarck "Patelle de longues-côtes" = Langrippen-Napfschnecke
  • engl.: Star Limpet, Long-ribbed Limpet, Spiked Limpet, Long Spined Limpet
  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1819
  • Synonyme Patella decemcostata, Patella multilirata, Patella longicosta
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke im Gezeitenbereich
  • Adulte Tiere von Scutellastra longicosta kommen ausschließlich in Gebieten vor, in denen auch die Warzige Braunalge Ralfsia verrucosa auftritt, von der sie sich ernährt. Die Schnecke gilt als "Algengärtner", denn ihre Anwesenheit fördert das Algenwachstum. Dagegen wird Ralfsia ohne die Napfschnecke von anderen Algen überwachsen.
  • Scutellastra longicosta lebt territorial, sie verteidigt ihren "Algengarten" gegen andere Napfschnecken und sonstige Eindringlinge.
  • Verbreitung Südafrika und Mosambik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Scutellastra tabularis

  • Gattungsname: lat. scutella = Trinkschale
  • Riesen-Napfschnecke, Flache Napfschnecke — engl.: Giant Limpet, Tabular Limpet
  • Erstbeschreibung von Christian Ferdinand Friedrich von Krauss 1848
  • maximale Gehäusegröße 18cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung endemisch in Südafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

 

Quellen:

(1) Popular British conchology. A familiar history of the molluscs inhabiting the British Isles. By George Brettingham Sowerby. London:Lovell Reeve,1854 - Bioderversity Heritage Library
(2) British conchology; or, An account of the Mollusca which now inhabit the British Isles and the surrounding seas, by John Gwyn Jeffreys. London,J. Van Voorst,1862-69 - Bioderversity Heritage Library
(3) Figures of molluscous animals, selected from various authors. Etched for the use of students by Maria Emma Gray ... London,Longman, Brown, Green and Longmans,1859. - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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