Familie Hygromiidae – Laubschnecken

kleine bis mittelgroße luftatmende Landschnecken • in Europa gibt es etwa 50 Arten

Cernuella • HelicellaTrichiaXerocrassaXerosecta

Cernuella virginata - Hygromiidae

Cernuella virgata in Cornwall/Großbritannien

Foto: Christian Witt

Cernuella virgata

  • Artname: lat. virgata = geflochten
  • Sandheideschnecke — engl.: Vineyard snail
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez da Costa 1778
  • Synonym Helicella virgata
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Landschnecke in küstennahen Trockenbiotopen
  • Verbreitung als Endemit im Mittelmeerraum und in Westeuropa einschließlich der Britischen Inseln
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • In Spanien, besonders in Andalusien, wird Cernuella virgata zusammen mit der Dünenschnecke Theba pisana als "tapa" in Bars gegessen. Die Tiere sind dort als "Chichos"-Schnecken bekannt.

Helicella itala

  • Gattungsname: von lat. helica = Schneckengewinde (Verkleinerungsform)
  • Gemeine Heideschnecke, Westliche Heideschnecke (in Abgrenzung zur Östlichen Heideschnecke helicella obvia)
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Helicella ericetorum
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Landschnecke auf trockenen, exponierten Habitaten, wie Straßenrändern und Bahndämmen, bewachsenen Dünen und Felsgeröll sowie kurzen Kalkmagerrasen, in den Alpen und Pyrenäen bis 2000 m über dem Meeresspiegel
  • Verbreitung auf den Britischen Inseln, in Frankreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz, Dänemark, Deutschland, Österreich, Tschechien und Polen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Helicella itala kann bis zu 3 Jahre alt werden, sie ernährt sich von Moderstoffen und welken Pflanzenteilen.

Helicella obvia

  • Artname: lat. obvia = begegnend, entgegenkommend
  • Weiße Heideschnecke, Östliche Heideschnecke (in Abgrenzung zur Westlichen Heideschnecke Helicella itala) — engl.: Eastern Heath Snail, Heath Helicellid
  • Erstbeschreibung von Karl Theodor Menke 1828
  • Synonym Xerolenta obvia
  • maximale Gehäusegröße: Höhe 1cm, Breite 2 cm
  • Landschnecke typischerweise in trockenen und offenen Habitaten (wie Dünen, offene Wiesen und felsige Hügelhänge), häufig auf kalkhaltigem Grund
  • Im Sommer legen die Tiere oft eine Trockenruhe ein, die sie monatelang ohne Nahrung und Feuchtigkeit überstehen können. Dabei hängen sie mit verschlossenem Gehäuse an Ästen, Zäunen etc.
  • Nahrung sind trockenes und frisches Pflanzenmaterial.
  • Verbreitung von Kleinasien bis Mitteleuropa, in den Alpen bis 2000 m Höhe, inzwischen auch nach Nordamerika eingeschleppt. Die Art neigt zu Massenvorkommen.
  • Die Populationen der Weißen Heideschnecke sind häufig zu einem hohen Grade mit Zerkarien des Lanzett- oder Kleinen Leberegels infiziert.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cernuella virginata - Hygromiidae

Eine noch sehr haarge Trichia hispida in den Allgäuer Alpen in 900 m Höhe

Axel Mauruszat / Wikimedia
CC-Lizenz CC-Lizenz BY

Trichia hispida

  • Gattungsname: Verkleinerungsform von lat. trochus = Kreisel, Reifen — Artname: lat. hispida = rauh
  • Behaarte Laubschnecke, Gemeine Haarschnecke — engl.: Hairy Helicellid, Hairy Snail — holl.: Gewone Haarslak, Haarslak
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Trichia hispidae, Trichia hispidus, Trochulus hispida
  • maximale Gehäusegröße 1cm (Breite)
  • Das Gehäuse kann in der Form etwas variabel sein, die Haare fehlen oft bei alten oder leeren Schalen.
  • Landschnecke in nicht zu trockenen bis feuchten Biotopen wie Wiesen, Gärten, Parks, lichte Wälder, Gebüchen, Hecken
  • Verbreitung in den meisten Teilen Europas bis nach Asien (Amur) und seit etwa einem Jahrhundert auch in Nordamerika (USA, Kanada) in verstreuten Populationen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Trichia hispida frißt Pflanzenmaterial, bevorzugt Brennesseln, sie ist kein Gartenschädling.
  • Die Tiere können bis zu 2 Jahre alt werden.

Xerocrassa barceloi

  • Artname: gewidmet dem spanischen Botaniker Francisco Barceló y Combis (1820-1889)
  • Erstbeschreibung von Joaquin Gonzáles Hidalgo 1878
  • maximale Gehäusegröße 1cm
  • Landschnecke
  • Verbreitung endemisch Spanien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Xerosecta explanata - Hygromiidae

Vermutlich auch eine Xerosecta explanata — allerdings aus Cornwall/Großbritannien, von wo es unseres Wissens ansosnten keinen Nachweis gibt

Foto: Christian Witt

Xerosecta explanata

  • frz.: Caragouille des dunes
  • Erstbeschreibung von Otto Friedrich Müller 1774
  • Synonym Xerosecta albella
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Landschnecke an der Küste auf Dünen
  • Verbreitung Spanien, französische Mittelmeerküste und Algerien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen / In Spanien als "Vulnerable" auf der Roten Liste, da der Lebensraum der Schnecke immer weiter eingeschränkt wird

 

Bilder:

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