Familie Donacidae – Koffermuscheln

dünne Schalen dreieckig oder keilförmig • Tiere leben im Sand, wo sie graben • weltweit verbreitete Familie mit etwa 60 Arten

Donax

Donax cuneatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") Artname: lat. cuneatus = keilförmig zugespitzt
  • engl.: Cuneate wedge shell — frz.: Flion bicolore — Tamil: Mural, Vazhi matti
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Donax bicolor, Donax cuneata, Donax granosus, Donax obscurus, Donax radiatus, Latona cuneata, Latona variabilis
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Meeresmuschel, die im Gezeitenbereich im Sand gräbt
  • Verbreitung Indopazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Aus dem Gewebe von Donax cuneatus wird ein Glucoaminoglykan mit starker spezifischer Wirkung als Antikoagulans (Hemmer der Blutgerinnung) gewonnen, Gewebeextrakte haben antibaktierielle Wirkung z.B. gegen Staphylococcous aureus.
  • Wegen ihres hohen Anteils an Fettsäuren wie der Stearinsäure ist die Muschel ein wertvolles Nahrungsmittel.

Donax denticulatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: von lat. dens = Zahn
  • span.: Coquina del Caribe, Chirla del Caribe, chipichipi
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 3cm (normal 2,5cm)
  • Meeresmuschel, die in der Gezeitenzone im Sand gräbt
  • Verbreitung Karibik und Atlantikküste des tropischen Südamerikas
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax denticulatus hat einen hohen Proteinanteil und wird im Verbreitungsgebiet roh oder gekocht in Suppe oder mit Reis gegessen.

Donax faba

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. faba = Bohne
  • engl.: Wedge Clam, Pacific Bean Donax — jap.: Ryukyu-naminoko
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresmuschel im Gezeitenbereich
  • Verbreitung Indopazifik und Rotes Meer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax faba ist wegen ihres Wertes als Nahrungsmittelökonomisch wichtig.
  • Gewebeextrakte der Muschel wirken gegen verschiedene bakterielle Pathogene von Menschen und Fischen.
Donax incarnatus - Donacidae

Gehäuse von Donax incarnatus (1,5cm) aus Thailand

Donax incarnatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. incarnatus = fleischgeworden
  • engl.: Fleshy Donax
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Donax madagascariensis

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: auf Madagaskar bezogen
  • Madagaskar-Koffermuschel — engl.: Madagscar Donax, Ridged wedge shell
  • Erstbeschreibung von William Wood 1828
  • Synonyme Donax exaratus, Grammatodonax madagascariensis
  • maximale Gehäusegröße 2,6cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Ostafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Donax obesulus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: auf Peru bezogen
  • Peru-Koffermuschel — engl.: Peruvian Donax
  • Erstbeschreibung von Gérard Paul Deshayes 1855
  • Synonym Donax peruvinaus
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Südpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Donax scortum - Donacidae

Gehäuse von Donax scortum (4cm) mit Periostracum aus Sri Lanka

Donax scortum

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. scortum = Fell
  • Leder-Koffermuschel — engl.: Leather Donax — frz.: Flion tanné
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Hecuba scortum
  • maximale Gehäusegröße 9cm (normal 6,5cm)
  • Beim lebenden Tier sieht die Schale durch das Periostracum braun aus.
  • Meeresmuschel im Flachwasser
  • Verbreitung indopazifisch: Ostafrika - Philippinen, China - Indonesien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Die Hure; die dreyeckige Stumpfmuschel.
In Ostindien.*

*Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte
mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798)

Donax semistriatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. semistriatus = halb-gerillt
  • engl.: Half-striated Donax — frz.: Flion semisrié — span.: Tellerina
  • Erstbeschreibung von Josepho Xaverio Poli 1795
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresmuschel im Flachwasser
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax semistriatus ist eßbar.

Donax serra

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. serra = Säge
  • engl.: Saw Donax, White mussel
  • Erstbeschreibung von Peter Friedrich Röding 1798
  • maximale Gehäusegröße 6cm (die größte Koffermuschel)
  • Meeresmuschel im Sand der Gezeitenzone
  • Verbreitung Namibia und Südafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Das Tier ernährt sich von Phytoplankton und wird von Vögeln, Krebsen und Fischen gefressen. Für die menschliche Ernährung wird ein kommerzielles Potential angenommen, das aktuell nicht ausgeschöpft wird.
Donax trunculus - Donacidae

Schalen der Sägezhanmuschel
Donax trunculus (3−4cm)
aus der Bretagne/Frankreich

Donax trunculus - Donacidae

Schalen von Donax trunculus (2,5−3cm) von der französischen Mittelmeerküste

Donax trunculus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.")
  • Sägezahnmuschel, Stumpfmuschel, Gestutzte Stumpfmuschel, Gemeine Stumpfmuschel — engl.: Truncate Donax, Wedge clam — frz.: Flion tronqué, Haricot de mer — span.: Xarleta, Tellerina, Coquina truncada — port.: Cadelinha — baskisch: Kedelutxa — ital.: Tellina, Arsella, Calcinella trilaterata
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 5cm (normal 2,5-3,5cm)
  • Schalen außen unterschiedlich gefärbt, innen meist violett
  • Meeresmuschel im Flachwasser in 5-25 m Tiefe in sauberem Sand
  • Verbreitung substropisch: Ostatlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer & Rotes Meer (61°N-12°N, 18°W-44°O)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax trunculus ist eine eßbare Muschel.
Donax variegatus - Donacidae

Donax variegatus
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert
von Philip Henri Gosse)

Wikimedia Commons Public Domain

Donax variegatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: von lat. varietas = Buntheit, Verschiedenheit
  • engl.: Smooth Donax, Polished Wedge-shell — frz.: Flion apati — span.: Coquina lisa
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Capsella variegata
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresmuschel bis 25 m Tiefe
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik bis Großbritannien und West-Marokko
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax variegatus ist eßbar, wird aber selten - und dann meist gemischt mit anderen Muscheln - auf Märkten angeboten.

Donax venustus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. venustus = schön, anmutig, fein, witzig
  • engl.: Lovely Donax
  • Erstbeschreibung von Josepho Xaverio Poli 1795
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresmuschel im Flachwasser in 7 bis 9 m Tiefe
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax venustus ist eßbar.
Donax vittatus - Donacidae

Donax vittatus
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Popular...

Donax vittatus

  • Gattungsname: die Bezeichnung stammt von Plinius ("Zur Reinigung der Blase isst man Kammmuscheln; das Männchen der letzteren nennt man Donax oder Aulus, das Weibchen Onyx.") — Artname: lat. vittatus = längs-gebändert, mit einer Binde versehen
  • Gebänderte Dreiecksmuschel, Gebänderte Stumpfmuschel, Sägezähnchen — engl.: Banded Donax, Banded Wedge-shell — frz.: Donace, Olive, Flion, Olive de mer — holl.: Gewoon Zaagje, Zaagje — span.: Chirla, Xarleta
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez da Costa 1778
  • Synonym Donax anantinus
  • maximale Gehäusegröße 4cm (normal 3-3,5cm)
  • Meeresmuschel im Tiefenbereich 7-9m im Sand
  • Donax vittatus liegt dicht unter der Oberfläche und kann sich in Sekundenschnelle eingraben.
  • Verbreitung subtropisch / Nordost-Atlantik und Mittelmeer; in Nordsee und Nordostsee-Kanal die einzige Donax-Art
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Donax vittatus ist eine eßbare Muschel.
Die Dreiecksmuschel, auch Sägezähnchen genannt

(Donax vittatus)

Eine Dreiecksmuschel ohne drei Ecken
wollte sich vor ihrer Mutter verstecken.
>>Ich schäme mich<<, sprach sie, >>weil ich nicht weiß,
warum ich Dreiecksmuschel heiß.
Viel lieber hieße ich Lenchen!<<

>>Nein<<, sprach die Mutter, >>Lenchen ist Scheiß,
weil ich einen besseren Namen weiß.
Wir nennen dich Sägezähnchen.<<

Da war das Sägezähnchen sehr froh
und hieß fortan so.

 

Quelle:

(1) Popular British conchology. A familiar history of the molluscs inhabiting the British Isles. By George Brettingham Sowerby. London:Lovell Reeve,1854 - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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