Familie Viviparidae – Sumpfdeckelschnecken

mit bis zu 5cm relativ große Schnecken • fast weltweite Verbreitung • in Europa nur die Gattung Viviparus mit fünf Arten • getrenntgeschlechtlich, lebendgebärend • mit Operculum, durch das sich die Öffnung dicht verschließen läßt

Angulyagra • IdiopomaTaiaViviparus

Angulyagra misamisensis

  • Artname: bezogen auf die frühere philippinische Provinz Misamis
  • Erstbeschreibung von Paul Bartsch 1907
  • Synonym Taia misamisensis
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Süßwasserschnecke
  • Verbreitung Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Idiopoma dissimilis

  • Artname: lat. dissimilis = unähnlich
  • Erstbeschreibung von Otto Friedrich Müller 1774
  • Synonyme Bellamya dissimilis, Neritina dissimilis, Paludina variata, Vivipara dissimilis
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Süßwasserschnecke in Überschwemmungsgebieten und anderen stehenden Gewässern, selten in Flüssen
  • Verbreitung Süd- und Südost-Asien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Idiopoma dissimilis wird als Nahrungsmittel und Medizin verwendet.

Taia naticoides

  • Pianoschnecke, Knotige Pianoschnecke — engl.: Nubby Piano snail
  • Erstbeschreibung von William Theobald 1865
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Süßwasserschnecke
  • Verbreitung Südostasien, u.a. im Inlé-See in Myanmar anzutreffen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Pianoschnecke wird in Süßwasseraquarien gehalten.
  • Die Männchen sind bei Taia naticoides durch den verdickten und eingerollten rechten Fühler von den Weibchen zu unterscheiden. Bei der Geburt sind die Jungtiere 2-6mm groß.

Viviparus contectus

  • Gattungsname: lat. viviparus = lebendgebärend — Artname: von lat. contegere = bedecken, verbergen
  • Spitze Sumpfdeckelschnecke — holl.: Spitse moerasslak — engl.: Lister's river snail, Pointy river snail
  • Erstbeschreibung von Pierre-Aimé Millet 1813
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Süßwasserschnecke vor allem in stehenden Gewässern, kommt bis ins Brackwasser vor
  • keine Handelsbeschränkungen / auf den Roten Listen Deutschlands und Österreichs als gefährdet, in der Schweiz als stark gefährdet eingetragen und in die Vorwarnliste der Tschechischen Republik aufgenommen
  • Nahrung sind Detritus, Algen und Pflanzen
  • Zur Überwinterung graben sich die Tiere in den Schlamm ein und verschließen die Gehäuseöffnung mit ihrem Operculum.
  • Viviparus contectus kann bis zu 13 Jahre alt werden.
  • Sehr selten gibt es linksgewundenen Exemplare.
  • In Italien, wo Viviparus contectus zusammen mit Viviparus ater lebt, gibt es trotz großer Unterschiede zwischen den beiden Arten Hybride.
  • Das Gehäuse der Jungtiere trägt Haare, die entlang der Bänderung in Reihen zusammenstehen. Die Haaren werden in den bis zu 1mm langen Papillen des vorderen Mantelrandes gebildet, die von außen sichtbar sind. Nach etwa einem Jahr sind sowohl die Papillen zurückgebildet als auch die Haare verschwunden.

Viviparus contectus - Viviparidae

Bei diesen ca. 0,5cm großen Viviparus contectus sind die Haare auf den
Gehäusen erkennbar

Viviparus viviparus - Viviparidae

Viviparus viviparus im Aquarium

W.G.M. Derks / Wikimedia
GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BY

Viviparus viviparus

  • Gattungs- und Artname: lat. viviparus = lebendgebärend
  • Stumpfe Sumpfdeckelschnecke, Flußdeckelschnecke — holl.: Stompe moerasslak
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Süßwasserschnecke in mäßig strömenden Fließgewässern und Seen
  • Verbreitung West-, Mittel- und Osteuropa
  • Es ist umstritten, ob Viviparus viviparus in den 1970ern nach Georgia/USA gelangte, da die einheimische Art Viviparus georgianus ihr sehr ähnlich ist.
  • keine Handelsbeschränkungen / auf der Roten Liste in Deutschland als kritisch gefährdet geführt
  • Nahrung sind Grünalgen, Pflanzen und Detritus
  • Viviparus viviparus wird bis zu 10 Jahre alt.
  • Zur Überwinterung (von Oktober/November bis März/April) graben sich die Schnecken ein. Nach einem sehr harten Winter kann es geschehen, daß ein großer Teil der Population nicht mehr aus dem Winterschlaf erwacht.
  • Der durch den Winterschlaf verursachte Nahrungsmangel verursacht sichtbare Wachstumsschäden im Gehäuse, die oft als "Jahresringe" gedeutet werden. Damit kann es aber zu einer Überschätzung des Alters führen, da sich die Schnecke allgemein bei Nahrungsmangel eingräbt und so mehrmals im Jahr solche "Jahresringe" entstehen können.

Die lebendig-gebärende Wasserschnecke.
Häufig in mehreren Gegenden von Europa, in Flüssen und stehenden Wassern; ihre Jungen bringt sie lebendig zur Welt.*

* Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798)
über Helix viviparus

 

Quelle:

(1) Brehm, Alfred Edmund; Pechuel-Loesche, Eduard "Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. Niedere Tiere." (1893) Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut - biolib.de

Bilder:

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