Familie Tegulidae – Ziegelschnecken

nah verwandt mit den Kreiselschnecken • in wärmeren Gewässern

Chlorostoma • CittariumTectusTegula

Chlorostoma lischkei

  • Gattungsname: gr. chloros = grün, gelblich + gr. stoma = Mund — Artname: benannt nach Carl Emil Lischke (1813-86), Jurist, Diplomat und Hobby-Naturforscher
  • Erstbeschreibung von Cesare Maria Tapparone Canefri 1874
  • Synonym Chlorostoma argyrostoma lischkei, Tegula lischkei
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch / japanisch (Japan - China - Vietnam)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Cittarium pica - Tegulidae

Dieser Landeinsiedlerkrebs (Coenobita clypeatus) trägt im Terrarium ein poliertes Gehäuse von Cittarium pica

Foto: Melanie Schmitz

Cittarium pica

  • Artname: lat. pica = Elster
  • Westindische Spitzschnecke, Livona — engl.: Burgao, Cahaba Pebblesnail, Magpie Shell, Umbilicate Pebblesnail, West Indian Topshell, West Indian Topsnail, Wilke — frz.: Troque des Antilles, Burgo, Troque — span.: Burgado antillano, Burgao, Cigua, Quigua — holl.: Kiwa
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 13,5cm
  • Pflanzen- und Detritusfresser
  • Meeresschnecke im Tiefenbereich bis 600 m auf Steinen
  • Verbreitung tropischer Westatlantik: Zentralamerika - Bahamas, in Florida und den Bermudas nicht mehr vorhanden
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Das Gehäuse der lebenden Schnecke wird von blaugrünen Algen (aus unbekannten Gründen nur die weißen Stellen, was zu deren Erosion führt) und Napfschnecken bewachsen, das leere Gehäuse wird vom Landeinsiedlerkrebs Coenobita clypeatus bewohnt. Da Cittarium pica auf den Bermudas ausgestorben ist und es keine anderen passenden Schneckenhäuser für die Krebse gibt, gibt es auch sie dort kaum noch.
  • Durch Überfischung sind die Bestände rückläufig.
  • Gefressen wird die Schnecke von anderen Schnecken, Krebsen, Fischen Tintenfischen und Seevögeln.
  • Die Schnecke wird vor allem in Venezuela und der Karibik gegessen. Als Nahrung wurde die Art schon in präkolumbianischer Zeit gesammelt.


Cittarium pica - Tegulidae

Cittarium pica und Operculum (Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Spécies...

Cittarium pica - Tegulidae

In den Conchylien-Stilleben der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts ist das Gehäuse von Cittarium pica
ein häufig verwendetes Motiv – in diesen beiden Gemälden des selben Malers sogar mit Einsiedlerkrebs

Wikimedia / Balthasar van der Ast: Still Life with Dish of Fruit und Basket of Flowers (ca. 1622) Public Domain

Tectus conus - Tegulidae
Tectus conus - Tegulidae

Unterschiedlich stark polierte Gehäuse von Tectus conus (5−6cm)

Tectus conus

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach) — Artname: lat. conus = Kegel
  • Kegelförmige Kreiselschnecke, Conus-Kreiselschnecke — engl.: Cone Top Shell, Strawberry Top Shell, Cone-Shaped top — frz.: Troque conique
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonyme Tectus conus, Trochus acutangulus
  • maximale Gehäusegröße 8cm (normal 6cm)
  • Meeresschnecke im Tiefenbereich bis 5 m bei Korallenriffen
  • Verbreitung Indien - Philippinen - Vietnam - Japan - Indonesien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Tectus conus wird in Japan und den Philippinen des Fleisches und des Gehäuses wegen gesammelt.
Tectus dentatus - Tegulidae

Tectus dentatus-Gehäuse aus der Mündungsansicht mit Operculum

Tectus dentatus

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach) — Artname: lat. dentatus = gezähnt
  • engl.: Toothed Top Shell
  • Erstbeschreibung von Forskål 1775
  • Synonym Trochus dentatus
  • maximale Gehäusegröße 15cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch (NW-Indischer Ozean, Rotes Meer)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Tectus fenestratus - Tegulidae

Tectus fenestratus
(Darstellung aus dem 19. Jh.)

Quelle: (2) Genera...

Tectus fenestratus

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach) — Artname: von lat. fenestra = Fenster
  • Fenster-Kreiselschnecke — engl.: Fenestrate Top Shell — frz.: Troque fenêtre
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Trochus fenestratus
  • maximale Gehäusegröße 7cm (normal 5cm)
  • Meeresschnecke auf steinigem Untergrund
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • eßbare Schnecke, die auf lokalen Märkten in den Philippinen, oft mit anderen eßbaren Mollusken vermischt, angeboten werden
Tectus niloticus - Tegulidae

Portrait des englischen Gärtners und Botanikers John Tradescant dem Älteren, Cornelis de Neve zugeschrieben (17.Jh.) mit einem Gehäuse von Tectus niloticus

Wikimedia Public Domain

Tectus niloticus

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach)
  • Riesen-Kreiselschnecke — engl.: Commercial Top Shell, Trochus Shell — frz.: Trocha nacrier — Fiji: Sici
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Tectus niloticus, Trochus flammeus, Trochus maximus
  • maximale Gehäusegröße 15cm (normal 11cm)
  • Die Riesen-Kreiselschnecke ist die größte und schwerste Kreiselschnecke, Innenseite mit Perlmutt
  • Meeresschnecke im Tiefenbereich bis 10 m bei Korallenriffen
  • Verbreitung tropischer Indopazifik: Madagaskar bis Micronesien, Japan bis Australien; die Art wurde in Polynesien erfolgreich angesiedelt
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Tectus niloticus ist die ökonomisch wichtigste Schneckenart im tropischen Westpazifik. Kommerzielle Fischerei existiert in den Philippinen, Indonesien, Papua Neuguinea, Australien, Neukaledonien, Vanuatu, Fiji, Polynesien, Marshall-Inseln, Marianen, Carolinen, Solomonen und Cook Islands. Genutzt wird die Schnecke als Nahrungsmittel, das Gehäuse wird für die Knopf- und Schmuckherstellung hauptsächlich nach Südost-Asien exportiert. Für einige der entlegenen Inseln im Südpazifik ist diese Art die einzige Devisenquelle.
  • Zur Erholung der durch Überfischung reduzierten Bestände wurden vielerorts Schutzmaßnahmen eingeführt und es gibt Versuche, die Art in Aquakultur z.B. in Co-Kultur mit Tridacniden (den gefährdeten "Mördermuscheln") zu züchten.
Tectus niloticus - Tegulidae

... und wer findig ist, macht daraus noch Armbänder

Tectus pyramis - Tegulidae

Längsgeschnittene Pyramidenspitzen mit Perlmutt-Innenseite

Tectus pyramis - Tegulidae

Spindel-Enden der Pyramidenspitze für die Schmuckherstellung

Tectus pyramis

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach) — Artname: lat. pyramis = Pyramide
  • Pyramidenspitze — engl.: Pyramid Top, Green Top Shell — frz.: Troque obelisque — jap.: Gin-Takahama — Fiji: Tovu
  • Erstbeschreibung von Ignaz von Born 1778
  • Synonyme Tectus noduliferus, Tectus obeliscus, Tectus tabidus, Trochus acutus, Trochus obeliscus, Trochus pyramis
  • maximale Gehäusegröße 15cm (normal 8cm)
  • Meeresschnecke im Tiefenbereich bis 10 m auf Steinen und an Korallenriffen
  • Verbreitung indopazfisch (Sri Lanka - Polynesien - Japan - Australien)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Tectus pyramis wird als Nahrungsmittel gesammelt, die Gehäuse werden kunsthandwerklich verarbeitet.
Tectus pyramis - Tegulidae

Poliertes Gehäuse von Tectus pyramis (8,5cm) aus Vietnam in braun

Tectus triserialis

  • Gattungsname: lat. tectus = gedeckt (von tectum = Dach) — Artname:
  • engl.: Tall Top Shell
  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1822
  • Synonyme Pyramis triserialis, Trochus acutus, Trochus triserialis
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch (Indonesien - Philippinen - Australien)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Tegula atra

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: lat. atra = schwarz, unheilvoll
  • engl.: Black Snail
  • Erstbeschreibung von René Primevère Lesson 1830
  • Synonyme Chlorostoma atra, Trochus ater
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung peruanisch (Peru) und magellanisch (Magellanstraße / Chile)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Tegula fasciata

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: von lat. fascia = Binde
  • engl.: Smooth Atlantic Tegula, Silky Tegula
  • Erstbeschreibung von Ignaz von Born 1778
  • Synonyme Adeorbis pictus, Chlorostoma fasciata, Trochus carneolus, Trochus fasciatus, Trochus occultus, Turbo dentatus, Vitrinella tincta
  • maximale Gehäusegröße 2,2cm
  • Meeresschnecke bis 90m Wassertiefe
  • Verbreitung karibisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Tegula funebralis - Tegulidae

Dieser Einsiedlerkrebs (Pagurus samuelis) ist in einem Gehäuse von Tegula funebralis unterwegs

jkirkhart35 / Wikimedia
CC-Lizenz CC-License BY

Tegula funebralis

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: von lat. funebris = Begräbnis
  • Schwarze Turbanschnecke — engl.: Black Turban shell, Black Tegula, Black Top Shell
  • Erstbeschreibung von Arthur Adams 1855
  • Synonym Chlorostoma funebralis
  • maximale Gehäusegröße 4cm (Durchmesser)
  • Meeresschnecke der Gezeitenzone
  • Verbreitung Ostpazifik (USA und Mexiko)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Schnecken werden von Seeottern sowie einigen Seesternen (Pisaster), Krebsen, Octopus-Arten und Schnecken gejagt; früher wurden sie von Indianern in Kalifornien als Nahrung gesammelt.
  • Die Normalgeschwindigkeit der Schnecken beträgt etwa 0,6 to 0,8 mm pro Sekunde, kann aber bei Kontakt mit dem Seestern Pisaster, der ein Freßfeind ist, fast verdoppelt werden; beim Kontakt mit anderen Seesternen bleibt dagegen die Geschwindigkeit gleich. Räuberischen Schnecken entkommen die Schwarzen Turbanschnecken, indem sie ihnen auf die Häuser kriechen.
  • Die Art kann 20-30 Jahre alt werden, sie bildet Jahreslinien.
  • Leere Schneckengehäuse werden von Einsiedlerkrebsen übernommen (vor allem Pagurus samuelis).
Tegula patagonica - Tegulidae

Apikal-Ansicht des Gehäuses
von Tegula patagonica

Tegula patagonica

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: bezogen auf Patagonien im Süden Lateinamerikas
  • Erstbeschreibung von Alcide Charles Victor Dessalines d'Orbigny 1838
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Brasilien bis Süd-Chile
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Tegula pellisserpentis

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: Schlangenhaut / lat. pellis = Haut + von lat. serpens = Schlange
  • engl.: Serpent-tongue Tegula, Snake-skin Top Shell
  • Erstbeschreibung von W Wood 1828
  • Synonyme Chlorostoma pellisserpentis, Tegula elegans, Trochus pellis-serpentis, Trochus strigillatus
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung panamaisch (O-Pazifik von El Salvador bis Kolumbien)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Tegula pfeifferi

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: das erstbeschriebene Exemplar stammte aus der Sammlung Pfeiffer
  • Erstbeschreibung von Rudolph Amandus Philippi 1846
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung japanisch (Japan - Korea)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Tegula quadricostata

  • Gattungsname: lat. tegula = Ziegel, Dachziegel — Artname: lat quadri- = vier + lat. costa = Rippe
  • Erstbeschreibung von W Wood 1828
  • Synonym Trochus quadricostatus
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung peruanisch (Peru) und magellanisch (Chile)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

 

Quellen:

(1) Spécies général et iconographie des coquilles vivantes : comprenant la collection du Muséum d'histoire naturelle de Paris, la collection Lamarck, celle du Prince Masséna ... et les déecouvertes réecentes des voyageurs / par L.-C. Kiener. Paris :Chez Rousseau :[1835-1850] - Bioderversity Heritage Library

(2) The genera of recent Mollusca: arranged according to their organization. By Henry Adams...and Arthur Adams.LondonJ. Van Voorst,1858 - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

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