Familie Mactridae – Trogmuscheln

Schalen kahnförmig oder dreiecking und dünn • Charakteristikum der Familie ist der Chondrophor, eine muldenförmige Struktur, die den Schließknorpel trägt • Tiere graben im Sand • weltweite Verbreitung • Familie mit etwa 100 Arten

Eastonia • LutrariaMactraRangiaSpisula

Eastonia rugosa

  • Artname: lat. rugosa = faltenreich, runzelig
  • Erstbeschreibung von Helbling 1779
  • Synonym Standella rugosa
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresmuschel bis 35m Wassertiefe
  • Verbreitung westliches Mittelmeer und angrenzender Atlantik von Portugal bis Senegal
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Lutraria angustior

  • Gattungsname: von lat. lutra = Fischotter — Artname: von lat. angustus = eng, schmal
  • frz.: lutraire étroite
  • Erstbeschreibung von Rudolph Amandis Philippi 1844
  • maximale Gehäusegröße 11,5cm
  • Meeresmuschel bis 20 m Wassertiefe
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik bis Westafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Lutraria lutraria - Mactridae

Nach dem Sturm:
Eine angespülte Lutraria lutraria an der französischen Mittelmeerküste

Lutraria lutraria

  • Gattungs- und Artname: von lat. lutra = Fischotter
  • engl.: Otter shell, European otter clam, Common otter shell, Mud-dwelling Mactra — holl.: Otterschelp, Gewone otterschelp, Ovale slijkschelp — frz.: Lacogne, Lutraire, Lutraire elliptique — span.: Arola — port.: Taralhão
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 13cm
  • Meeresmuschel, die im Sand vergraben lebt, wobei der lange Sipho noch das Filtrieren erlaubt
  • Verbreitung Norwegen bis Mittelmer und südlich bis Senegal
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Lutraria oblonga

  • Gattungsname: von lat. lutra = Fischotter — Artname: lat. oblonga = länglich
  • frz.: Grande lutraire
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez da Costa 1778
  • Synonym Lutraria magna
  • maximale Gehäusegröße 13cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Lutraria rhynchaena - Mactridae

Blick auf die offene Seite von Lutraria rhynchaena philippinarum

Lutraria rhynchaena

  • Erstbeschreibung von TH Jonas 1844
  • Synonyme Lutraria arcuata, Lutraria australis, Lutraria dissimilis, Lutraria lucida, Lutraria philippinarum, Lutraria solenoides
  • maximale Gehäusegröße 10cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Mactra glauca

  • Artname: lat. glauca = blaugrau
  • Blaugraue Trogmuschel — engl.: Grey rough shell — frz.: Mactre fauve — span.: Pechina blanca — holl.: Brede strandschelp
  • Erstbeschreibung von Ignaz von Born 1778
  • Synonyme Mactra helvacea, Mactra neapolitana, Mactra sericea
  • maximale Gehäusegröße 11cm
  • Meeresmuschel bis 25 m Tiefe
  • Verbreitung Nordost-Atlantik und Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Mactra grandis - Mactridae

Blümchen aus Mactra grandis

Mactra grandis

  • Artname: lat. grandis = groß, alt
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Mactra lamarckii
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung tropischer Indopazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Mactra luzonica

  • Artname: bezogen auf die philippinische Insel Luzon
  • Luzon-Trogmuschel — engl.: Luzon troughshell
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1854
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresmuschel bis 20m Wassertiefe
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Mactra maculata

  • Artname: lat. maculata = befleckt
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonyme Mactra nebulosa, Mactra setosa, Mactra squalida
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresmuschel
  • Verbreitung Japan - Philippinen - Australien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Mactra stultorum - Mactridae

Eine blaue Schale von Mactra stultorum
am Strand der ostfriesischen Nordseeinsel Juist (Niedersachsen)

4028mdk09 / Wikimedia
CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Mactra stultorum - Mactridae

Schalen von weißen Strahlenkörbchen von der französischen Mittelmeerküste

Mactra stultorum - Mactridae

Mactra stultorum
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Genera...

Mactra stultorum

  • Bunte Trogmuschel, Weiße Trogmuschel, Große Trogmuschel, Strahlenkorb, Strahlenkörbchen, Narrenkappe, Narrenherz — engl.: Rayed Mactra, Rayed trough-shell, Mactra surf clam — frz.: Mactre coralline, Blanchet, Grande Mactre — span.: Pechina lisa, Almeja lisa — griech.: Anchivadáki — ital.: Madia blanca, Madia comune, Bibarone colorito — holl.: Grote strandschelp, grote gestreepte trogschelp — port.: almeijola — alban.: midhja lugë — dän.: tykskallet trugmusling
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Mactra corallina, Mactra candida, Cardium corallinum, Mactra alba
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Meeresmuschel, lebt eingegraben in sauberem Sand hauptsächlich zwischen 10 und 20 m Wassertiefe
  • Mactra stultorum liegt dicht unter der Sandoberfäche. Bei lang anhaltendem Niedrigwasser in der Gezeitenzone gerät sie nach 30-90 Minuten in Atemnot und erscheint dann völlig mit Sand bedeckt an der Oberfläche.
  • Verbreitung Nordost-Atlantik: Norwegen bis Senegal sowie Mittelmeer, Nordsee und Schwarzes Meer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Im Mittelmeerraum wird Mactra stultorum regelmäßig auf Fischmärkten angeboten.
  • Die Unterart Mactra stultorum cinerea wurde 1808 von George Montagu beschrieben.
Die strahlige Trogmuschel,
auch Strahlenkörbchen genannt

(Mactra corallina)

Sie stapften vorüber mit stumpfem Blick.
Doch eines Tages — da kam das Glück:
Da kam ein Studienrat aus Plön
und blieb voll Entzücken vor ihr stehn
und hub sie auf. >>Welch köstlicher Fund!<<,
rief er und presste sie sanft an den Mund,
und seine Lippen küssten sie zart:
>>Ein Strahlenkörbchen! Nein, wie apart!<<
Und nahm sie mit nach Plön gar fein
und legt' sie in 'nen gläsernen Schrein.
In seiner Muschelsammlung war
sie fortan ein unbestrittener Star.

Rangia cuneata

  • Artname: von lat. cuneare = keilförmig zuspitzen
  • engl.: Wedge Clam, Common Rangia, Atlantic Rangia — dän.: Amerikansk trugmusling — holl.: Amerikaanse strandschelp
  • Erstbeschreibung von George Brettingham Sowerby I 1832
  • Synonyme Rangia cyrenoides, Rangia nasuta, Rangia nasutus
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Brackwassermuschel im Mündungsgebiet von Flüssen
  • Verbreitung Golf von Mexiko und von dort aus an die US-Atlantikküste gelangt (seit 1956 nachgewiesen, vermutlich beim Transport der Auster Crassostrea virginea oder im Ballastwasser von Schiffen dorthin verbreitet)
  • 2005 wurde die Art erstmals in Europa nachgewiesen, und zwar in Antwerpen. Danach gab es Funde 2011 in Polen und 2015 in Estland.
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die durschnittliche Lebensdauer von Rangiana cuneata liegt bei 4-5 Jahren, die Muschel kann aber bis zu 15 Jahre alt werden.
  • Rangia cuneata wird von einigen öknomisch wichtigen Krebsen und Fischen gefressen, außerdem dient die Muschel gelegentlich als menschliches Nahrungsmittel, wird aber nicht kommerziell befischt. Die Schalen werden für den Straßenbau verwendet.
  • Die Art richtet durch Bewuchs von Rohrsystemen Schaden an.
Spisula solida - Mactridae

Schalen von Spisula solida (5cm)
aus den Niederlanden

Spisula solida

  • Gattungsname: von lat. spissus = dicht + Verkleinerungs-Suffix -ula — Artname: lat. solida = fest
  • Disckschalige Trogmuschel, Feste Trogmuschel, Dicke Trogmuschel — engl.: Thick trough shell, Solid surf clam — frz.: Spisule épaisse, Mactre solide — span.: Clica, Cornicha, Almeja blanca — holl.: Stevige strandschelp — port.: Amêijoa-branca
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Cardium solidum, Cyrena panormitana, Mactra castanea, Mactra crassatella, Mactra ovalis, Mactra solida, Mactra striata, Mactra truncata, Mactra vulgaris, Trigonella gallina
  • maximale Gehäusegröße 5,5cm (normal 4,5cm)
  • Meeresmuschel in 15-160 m Tiefe in Sandböden
  • Verbreitung Nordost-Atlantik: Nordnorwegen und Island bis Mauretanien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • 1992 begann in Schelswig-Holstein die Befischung von Spisula solida. 1995 betrug der Fang noch 6.300 Tonnen, aber nach dem außerordentlich strengen Winter wurde bereits im Januar 1996 die Befischung als unrentabel eingestellt und seitdem gibt es in der Nordsee keine nennenswerten, befischbaren Bestände der Art mehr.
  • Die Dicke Trogmuschel wird gedämpft oder als Einlage in Fischsuppen gegessen.
Die feste Trogmuschel

(Spisula solida)

Ein Elefant zu Hagenbeck
lief eines Tages einfach weg.
Er lief zur Elbe und schwamm und schwa-am
bis er nach Hörnum Odde kam.

Er stapfte müde das Ufer hinauf
und trat auf die Trogmuschel einfach drauf.
Nun, meine Freunde, fragt ihr wohl bang:
Ob sie zersplitterte? Ob sie zersprang?
Nein, liebe Freunde, im Gegenteil:
Sie blieb heil!
Spisula subtruncata - Mactridae

Kleine weiße Schalen von Spisula subtruncata (1−2cm) von der französischen Mittelmeerküste

Spisula subtruncata

  • Gattungsname: von lat. spissus = dicht + Verkleinerungs-Suffix -ula — Artname: lat. truncata = gekappt, stumpf, vermindert durch das Präfix sub- (= ein wenig)
  • Gedrungene Trogmuschel — engl.: Cut trough shell — holl.: Halfgeknotte strandschelp
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez Da Costa 1778
  • Synonyme Mactra deltoides, Mactra euxinica, Mactra lactea, Mactra striata, Mactra subtruncata, Mactra triangula, Trigonella subtruncata
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresmuschel der Gezeitenzone flach im Sand eingegraben
  • Verbreitung von Norwegen bis zum Mittelmeer und den Kanarischen Inseln, in der Nordsee häufig
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Spisula substruncata ist für Wildenten ein wichtiges Nahrungsmittel bei der Überwinterung (z.B. an der belgischen Küste).
  • Die Art ist eßbar und wird befischt.
Die gedrungene Trogmuschel

(Mactra subtruncata)

Sie war gedrungen und blieb es auch,
sie mochte sich noch so recken.
Sie hatte einen zu rundlichen Bauch
und drei etwas rundliche Ecken.
So hat sie am Ende resigniert,
all ihr höheres Streben vergessen.
Da kam eine Scholle vorbeispaziert
und hat sie gefressen.

 

Bilder:

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