Gehäuse von Dreissena polymorpha (2−3cm) aus der Müritz
Gehäuse von Dreissena polymorpha, künstlerisch verarbeitet
Dreissena polymorpha beim Filtrieren im Aquarium
Eine kleine Dreissena polymorpha auf der Wanderschaft zu einem neuen Standort
Dreissena polymorpha an einem Strömungsmesser im Lake Michigan/USA
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Warnung vor Dreissena polymorpha in den USA: "Nimm den Anhalter nicht mit - Halte die Wandermuschel auf"
Daniel Case /
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Dreissena polymorpha
- Gattungsname: benannt nach dem belgisch-niederländischen Apotheker Johannes Dreissen - aka Driessen, Dreissens, Driessens, Dreessen - (1782-?),
der ein Exemplar der Wandermuschel in einem Maas-Kanal gesammelt und dem Forscher Stoffels gegeben hatte, von diesem wiederum erhielt dieses Exemplar der Malakologen PJ van Bénéden, der den Gattungnamen erfand — Artname: "vielförmig"
von gr. polu- = viel + morpha = Form
- Wandermuschel, Zebramuschel, Dreiecksmuschel, Dreikantmuschel — engl.: Zebra mussel, Wandering mussel
— frz.: Moule zébrée — holl.: Driehoeksmossel, Gewone Driehoeksmossel — dän.:
Trekantmusling, Vandremusling — tschech.: Slávicka mnohotvárná — ungar.:
Vándorkagyló — poln.: Racicznica zmienna — slowak.: Korýtko prirastené
— span.: mejillón cebra
- Erstbeschreibung von Peter Simon Pallas 1771
- Synonym Mytilus polymorphus
- maximale Gehäusegröße 4cm
- Muschel im Süß- und leichtem Brackwasser mit bis zu 700.000 Tieren/m²
- Verbreitung im Tertiär in Mitteleuropa, jedoch während der folgenden Eiszeiten nach Osten verdrängt; seitdem
in Gewässern um das Schwarze und das Kaspische Meer heimisch, inzwischen in weiten Teilen Europas (invasiv seit dem
19.Jahrhundert sowie teilweise als Relikte aus dem Tertiär) verbreitet und auch in den USA vorkommend
- Dreissena polymorpha wird unter den "100 of the Worst" von DAISIE (Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe)
geführt, da sie großen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann.
- In den USA, wo die Art in den 1980ern im Gebiet der Großen Seen erstmals auftrat, wird sie hart bekämpft: Der U.S.
Fish and Wildlife Service hat die Western Zebra Mussel Task Force (WZMTF) gebildet, da durch Verstopfung von Rohren bereits Milliardenschäden entstanden
sind und in einigen Orten die Wasserversorgung zusammengebrochen war. Außerdem verdrängen die ungeheuren Mengen Muscheln,
die sich mittlerweise über den Osten der USA verbreitet haben, einheimische Arten und beinträchtigen massiv bestehende
Ökosysteme.
- Eine weitere Verbreitung der Art in den gemäßgten Zonen der nördlichen Hemisphäre sowie nach Südamerika,
Südafrika, Australien und Neuseeland wird für möglich gehalten.
- Die Muschel ist Nahrung für Fische und Wasservögel. Im Bodensee wurden die vegetarischen Kolbenten zu Fleischfressern,
nachdem sie die Muschel als neue Nahrungsquelle entdeckt haben. Dort stiegen aufgrund dieser reichhaltigen neuen Ernährungsmöglichkeit
die Zahlen der überwinternden Tauchenten und Blässhühner zeitweise auf das bis zu Zehnfache an.
- keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen