Familie Buccinidae – Wellhornschnecken

weltweit verbreitet in polaren bis tropischen Gewässern • sehr diverse Familie mit hunderten von Arten • vorwiegend Aasfresser

Austrofusus • BuccinulumBuccinumBurnupenaCantharusClivipolliaColus
CominellaEnginaEuthriaGemophosKelletiaNeptuneaNorthiaPisaniaPollia
PseudoneptuneaSiphonaliaTroschelia

Austrofusus glans

  • lat. fusus = Spindel — Artname: lat. glans = Eichel
  • engl.: Knobbed Whelk
  • Erstbeschreibung von Peter Friedrich Röding 1798
  • Synonym Buccinum nodosum
  • maximale Gehäusegröße 7,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Neuseeland
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Buccinulum vittatum

  • Gattungsname: Verkleinerungsform von lat. buc[c]ina = gewundenes (Kuh-)Horn, Signalhorn; auf diesem Horn soll Triton, Sohn von Poseidon und selbst niederer Meergott, geblasen haben, um die aufgewühlte See zu beruhigen — Artname: lat. vittatum = mit einer Binde geschmückt
  • Erstbeschreibung von Jean René Constant Quoy & Joseph Paul Gaimard 1833
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung endemisch Neuseeland
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Buccinum undatum - Buccinidae

Buccinum undatum-Gehäuse mit Einsiedlerkrebsen
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (1) Floericke

Buccinum undatum - Buccinidae

Ein Einsiedlerkrebs (Pagurus bernhardus) in den Resten des Gehäuses einer Wellhornschnecke auf der ostfriesischen Nordseeinsel Juist

4028mdk09 / Wikimedia
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Buccinum undatum - Buccinidae

Dieser Landeinsiedlerkrebs (Coenobita compressus) trägt im Terrarium ein Wellhornschnecken-Gehäuse

Foto: Melanie Schmitz

Buccinum undatum

  • Gattungsname: von lat. buc[c]ina = gewundenes (Kuh-)Horn, Signalhorn; auf diesem Horn soll Triton, Sohn von Poseidon und selbst niederer Meergott, geblasen haben, um die aufgewühlte See zu beruhigen — Artname: lat. undatus = wellenförmig
  • Wellhornschnecke — engl.: Buckie, Common Whelk, Common Northern Whelk, Waved Whelk, Whelk — frz.: Buccin, Bulot — ital.: Buccina — holl.: Wulk, Gewone Wulk — dän.: Konk, Konksnegl — port.: Búzio, Buzo — span.: Bocina, Caracolillo De Bruselas — tschech.: Surmovka čeřitá — poln.: Trąbik zwyczajny — norweg.: Kongesnegl — Faröer: Agngágga
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Buccinum acuminatum, Buccinum donovani, Buccinum fragile, Buccinum pictum, Buccinum striatum
  • maximale Gehäusegröße 13cm (normal 11cm)
  • Meeresschnecke von der Flachwasserzone bis Tiefen von 200 m vorzugsweise auf Weichböden
  • Verbreitung Nordatlantik: Nordamerika über Arktis bis Europa, auch in der Nordsee und im Mittelmeer (85°N - 45°N und 110°W - 40°O)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Schnecken können bis zu 15 Jahre alt werden und eine Geschwindigkeit von über 10cm pro Minute erreichen.
  • Das Tier ernährt sich als Aasfresser und Räuber von Würmern, Crustaceen und anderen Weichtieren: Schalen und Panzer ihrer Beutetiere bohrt es mit der Radula an, um das Innere zu fressen und Muscheln öffnet es, indem es seinen Sipho, gefolgt von der Radula, zwischen die beiden Schalen schiebt.
  • Buccinum undatum war früher in europäischen Küstenregionen ein wichtiges Lebensmittel der ärmeren Bevölkerung, hat hier inzwischen aber eine geringere Bedeutung als Nahrungsmittel.
  • In Süd-Korea gilt eine mit Buccinum undatum verwandte Art als Delikatesse (Bai Top). Da die dortigen Bestände durch Überfischung zurückgegangen waren, wird jetzt auf Importe der Wellhornschnecke aus Europa und Nordamerika zurückgegriffen.
  • Die Wellhornschnecke ist eine der wichtigsten Arten der europäischen Schnecken-Fischerei. Die Art wird u.a. in Frankreich (Bretagne), den Niederlanden, Irland, Großbritannien, Norwegen und Schweden gefangen; in Deutschland wurde die Wellhornschnecken-Fischerei 1951 begonnen, aber 1974 mangels Wirtschaftlichkeit wieder eingestellt.
  • Die Weltfangmenge der Art liegt etwa seit der Jahrhundertwende bei 30.000 Tonnen pro Jahr (bis Mitte der 1990er waren es unter 10.000 Tonnen pro Jahr).
  • Während Eiballen der Wellhornschnecke gelegentlich am Strand angespült werden, sind ihre Gehäuse dort selten zu finden, da diese gern von Einsiedlerkrebsen bezogen werden.
  • Kurt Floericke schrieb 1920 über die Eiballen: "Häufig findet man am Strande die merkwürdigen Eierpakete dieser Schnecken, apfelgroße, rundliche Gebilde von pergamentartiger Beschaffenheit, die aus mehren hundert erbsengroßen, weißlichgelben Kapseln bestehen. Ursprünglich sind die Laichklumpen natürlich viel kleiner, aber sie quellen stark auf, da die Kapselwandungen für Wasser durchlässig sind. Das ganze Gebilde ist mit feinst zerriebenem Sande durchsetzt, weshalb die Fischer es gern zum Reinigen ihrer Hände benutzen. Aus eigener Erfahrung kann ich versichern, daß dieser 'Seifenersatz' nicht der schlechteste ist. Die schalkhafen Buben Altenglands aber gewinnen aus diesen Laichklumpen das von ihnen so hoch geschätzte Juckpulver, das den Zweck hat, Lehrern in die Kleider oder in die Betten gestreut zu werden."
  • TBT (Tributylzinn, das für Schiffsanstriche gegen Bewuchs verwendet wird) kann bei den Tieren Imposex verursachen. Dabei entwickeln sich Geschlechtsorgane, die gegensätzlich zu ihrem eigentlichen Geschlecht sind, bei Buccinum undatum bilden die weiblichenTiere zusätzlich Teile des männlichen Systems und können im fortgeschrittenen Stadium steril werden.
  • Auf den Faröer-Inseln wird die Schnecke Agngágga genannt: das heißt "Köderschnecke", da das Tier dort gefangen und als üblicher Köder in der Fischerei verwendet wird - im Gegensatz zu manchen anderen Ländern kommt die Wellhornschnecke in der färöischen Küche aber nicht vor.

Das (gemeine) nordische Klinkhorn, das Wellenhorn; das Bartmännchen, die harichte Lippe.
Ein Eckenhorn; in der Nordsee; in England werden sie gespeiset und in Menge zu Markt gebracht. Linksgewundene Wellhörner sind sehr selten.*

*Philipp Andreas Nemnich: Allgemeines Polyglotten-Lexicon der Natur-Geschichte
mit erklaerenden Anmerkungen (1793-1798)

Buccinum undatum - Buccinidae

Eine lebende Buccinum undatum in einem Aquarium des Saint-Lawrence Exploration Center (Kanada),
gekochte Wellhornschnecken (Bulots) zum Verkauf in den Niederlanden und ohne Gehäuse mit Pfeffer in London direkt vor dem Verzehr

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2.
Huiskamergeleerde / Wikimedia GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA
3. Wikimedia GNU GNU bzw. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Die Wellhornschnecke

(Buccinum undatum)

Das Wellhorn bläst die ganze Nacht
von abends acht bis morgens acht.
Und jeder, der es blasen hört,
fühlt sich gestört.
Bis endlich Vater Mond erwacht
und es — zur Schnecke macht.

Burnupena cincta - Buccinidae

Gehäuss von Burnupena cincta (3cm)
aus Südafrika

Burnupena cincta

  • Artname: lat. cincta = eingekreist
  • engl.: Ridged Burnupena
  • Erstbeschreibung von Peter Friedrich Röding 1798
  • Synonyme Cominella cincta, Purpura ligata, Cominella dunkeri
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südliches Afrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Burnupena lagenaria - Buccinidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Burnupena lagenaria mit Operculum

Burnupena lagenaria

  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste de Lamarck 1822
  • Synonyme Purpura cucurbita, Purpura lagenaria
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung südliches Afrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Burnupena papyracea - Buccinidae

Burnupena papyracea in der südafrikanischen False Bay

Peter Southwood / Wikimedia
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Burnupena papyracea

  • engl.: Papery Burnupena
  • Erstbeschreibung von Jean-Guillaume Bruguière 1789
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Kamerun - False Bay, Südafrika
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Beim lebenden Tier wird das Gehäuse mit einer braunen Moostierchen-Art überwachsen

Cantharus melanostoma

  • Gattungsname: Humpen, Krug (Kantharos ist ein antikes griechisches Trinkgefäß) — Artname: von gr. melano = schwarz + gr. stoma = Mund
  • engl.: Black-mouthed Goblet
  • Erstbeschreibung von James Sowerby 1825
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • namensgebendes Schalencharakteristikum ist die dunkle Innenlippe
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Philippinen
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Cantharus tranquebaricus

  • Gattungsname: Humpen, Krug (Kantharos ist ein antikes griechisches Trinkgefäß) — Artname: bezogen auf Tranquebar (alter Name für Tharangambadi, eine Stadt an der Koromandelküste im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu)
  • engl.: Tranquebar Goblet
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonym Buccinum tranquebaricum
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung westlicher Indischer Ozean
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Clivipollia pulchra

  • Artname: lat. pulcher = hübsch
  • engl.: Beautiful Goblet
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1846
  • Synonym Cantharus pulcher, Ricinula pulcher, Clivipollia imperita
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch (Philippinen - Australien)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Colus gracilis

  • Gattungsname: lat. colus = Spinnrocken — Artname: lat. gracilis = schlank
  • engl.: Slender Colus
  • Erstbeschreibung von Emanuel Mendez da Costa 1778
  • Synonyme Buccinum gracile, Fusus listeri, Sipho glaber, Sipho gracilis
  • maximale Gehäusegröße 10cm (normal 7cm)
  • Meeresschnecke auf sandigem oder schlammigem Untergrund
  • Verbreitung von Grönland über Norwegen bis Portugal einschließlich der Britischen Inseln
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Auf die erste Windung der Gehäuse von Colus gracilis setzt sich manchmal die Seeanemone Hormathia digitata und wird so von der Schnecke herumgetragen.
Colus gracilis - Bucinidae

Gehäuse von Colus gracilis aus der schottischen Nordsee mit Verformung und mit Seepocken

Cominella quoyana - Bucinidae

Jean René Constant Quoy

Wikimedia {{PD-US}} Public Domain

Cominella quoyana

  • Artname: gewidmet dem französischen Arzt und Zoologen Jean René Constant Quoy (1790-1869), der an mehreren wissenschaftlichen Expeditionen im Pazifik und auf anderen Meeren teilnahm
  • engl.: Quoy's Whelk
  • Erstbeschreibung von Arthur Adams 1855
  • Synonym Buccinum luridum
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung endemisch Neuseeland
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Engina mendicaria - Buccinidae

Gehäuse von Engina mendicaria f. unilineata aus Ägypten

Engina mendicaria

  • Hummel-Schnecke — engl.: Striped Engina, Little Dove Shell, Bumblebee-Snail
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Columbella mendicaria, Pusistoma mendicaria, Voluta mendicaria
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm (normal 2cm)
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Indo-Westpazifik und Rotes Meer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Engina mendicaria wird in Meerwasseraquarien gehalten.

Engina zonalis

  • Anrtname: von lat. zona = Gurt, Gürtel
  • engl.: Banded Engina
  • Erstbeschreibung von Jean-Baptiste deLamack 1822
  • Synonyme Ricinula zonata, Engina melazona
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung tropischer Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Engina zonalis wird in Meerwasseraquarien gehalten.

Euthria cornea

  • Artname: lat. cornea = aus Kornelkirschholz
  • engl.: Spindle Euthria, Striated buccinum — frz.: Buccin veine — span.: Caracolillo mediterráneo
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Buccinulum corneum, Murex conulus, Euthria lignarius
  • maximale Gehäusegröße 8cm (normal 6,5cm)
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Euthria cornea - Buccinidae

Gehäuse von Euthria cornea (3−3,5cm) aus der griechischen Ägäis bei Portocheli

Euthria walleri - Fasciolariidae

Mündungsansicht des Gehäuses
von Euthria walleri

Euthria walleri

  • engl.: Waller's Whelk
  • Erstbeschreibung von Harry Stepehen Ladd 1976
  • Synonyme Fasciolaria walleri, Latirus walleri, Siphonofusus walleri
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung West-Zenatralpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Gemophos auritulus

  • Gattungsname: Humpen, Krug (Kantharos ist ein antikes griechisches Trinkgefäß) — Artname: lat. autitulus = Langohr
  • engl.: Common Cantharus, Gaudy Cantharus
  • Erstbeschreibung von Heinrich Friedrich Link 1807
  • Synonyme Buccinum coromandelianum, Nassaria auritula, Pollia auritula, Triton caribaeum
  • maximale Gehäusegröße 3,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung karibisch: Karibik bis Brasilien
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Gemophos tinctus

  • Gattungsname: Humpen, Krug (Kantharos ist ein antikes griechisches Trinkgefäß) — Artname: lat. tictus = Tunke, Brühe
  • engl.: Tinted Cantharus, Painted Cantharus, Gaudy Lesser Whelk
  • Erstbeschreibung von Timothy Abbott Conrad 1846
  • Synonyme Cantharus tinctus, Pisania tinctus, Pollia tincta, Tritonidea bermudensis, Tritonidea tinctus
  • maximale Gehäusegröße 3,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung karibisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Gemophos viverratus  - Buccinidae

Mündungsansicht des Gemophos viverratus-Gehäuses

Gemophos viverratus

  • Gattungsname: Humpen, Krug (Kantharos ist ein antikes griechisches Trinkgefäß)
  • Erstbeschreibung von Louis Charles Kiener 1834
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung westafrikanisch (O-Atlantik: Senegal - Angola)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Kelletia kelletii - Buccinidae

Kapitän Henry Kellett

Wikimedia {{PD-US}} Public Domain {PD-1924}

Kelletia kelletii

  • Gattungs- und Artname: gewidmet dem britischen Kapitän Henry Kellett (1806-1875), dem Leiter der Forschungsreise, auf der die Art gefunden wurde ("Ich habe diese einzigartige Schnecke dem hervorragenden Leiter dieser wichtigen Expedition gewidmet" - der Name damals war Fusus kelletii)
  • Kellets Wellhorn — engl.: Kellet's whelk
  • Erstbeschreibung von Edward Forbes 1850
  • Synonyme Fusus kelletii, Siphonalia kelletii
  • maximale Gehäusegröße 17,5cm
  • Meeresschnecke in Wassertiefen von 2 bis 70 m
  • Verbreitung Pazifikküste der USA und Mexikos
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Kelletia kelletii wird seit den 1970ern kommerziell befischt, ein starker Anstieg fand in den 1990ern statt.
  • Die Schnecke frißt verschiedene Schnecken, Muscheln, Würmer und Krebstiere und ist selbst Nahrung für bestimmte Seesterne, Tintenfische und einer räuberischen Nabelschnecke.
Kelletia kelletii - Buccinidae

Das lebende Tier, die Gruppen-Eiablage und die Eier von Kelletia kelletii

Steve Lonhart - NOAA MBNMS / Wikimedia 1 - 2 - 3 Public Domain

Neptunea angulata - Buccinidae

Die dunklen Gehäuse sind fossile Neptunea angulata (aus dem Pliozän, ca. 3 Millionen jahre alt) von der britischen Nordseeküste

Derek Voller / Wikimedia CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Neptunea angulata

  • Gattungsname: bezogen auf Neptun, den römischen Meeresgott — Artname: von lat. angulus = Winkel, Ecke
  • Erstbeschreibung von Wood 1848
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Nord-Atlantik
  • Im Gegensatz zu den meisten anderen Schnecken ist Neptunea angulata immer linksgewunden. Eine Theorie besagt, daß diese ungewöhnliche Windungsrichtung Schutz vor einer Krabbenart bot, die darauf spezialisiert war, Schnecken aus rechtsgewundenen Gehäusen herauszuziehen.
  • Bis in die 1980er wurde die Art als Neptunea contraria angesprochen worden, doch dann wurde festgestellt, daß die fossile Neptunea angulata und die rezente Neptunea contraria zwei unterschiedliche Arten sind.
  • Die ältesten Fossilien der Artstammen aus dem Pliozän (vor 7-2 Millionen Jahren).
  • Früher wurden die fossilien linksgewundenen Schnecken für Neptunea contraria gehalten, inzwischen gilt Neptunea angulata als ausgestorben und Neptunea contraria als rezent.
Neptunea antiqua - Buccinidae

Neptunea antiqua
(Darstellung aus dem 19. Jahrhundert)

Quelle: (3) British...

Neptunea antiqua

  • Gattungsname: bezogen auf Neptun, den römischen Meeresgott — Artname: lat. antiqua = altertümlich, antik
  • Gemeine Spindelschnecke, Trompetenschnecke, Nordisches Klinkhorn — engl.: Red whelk, Common Spindle, Ancient Neptune — holl.: Gewone noordhoren, Noordhoren
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Buccinum magnum, Chrysodomus nuceus, Fusus bulbosus, Neptunea alba, Neptunea babylonica, Neptunea communis, Neptunea gracilis, Neptunea kobelti, Neptunea media, Neptunea striata, Neptunea ventricosa
  • maximale Gehäusegröße 20cm
  • Neptunea antiqua ist die größte Raubschnecke der Nordsee und frißt alles, was sie bewältigen kann: Muscheln, Würmer (die durch das Nervengift in der Speicheldrüse der Schnecke gelähmt werden) und Aas.
  • Meeresschnecke auf verschiedenen Untergründen
  • Verbreitung Nordost-Atlantik und Nordsee
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Wird Neptunea antiqua aufgrund einer Verwechslung mit der eßbaren Wellhornschnecke Buccinum undatum gegessen, führt das zu reversiblen Vergiftungserscheinungen. Grund ist das in den Speicheldrüsen des Tieres vorhandene Nervengift Tetramin, das "red whelk poisoning" (Trompetenschnecken-Vergiftung) verursacht. Werden die Speicheldrüsen entfernt, bleibt die Vergiftung aus.
  • Kurt Floericke fand die Art 1920 bemerkenswert, "weil sie noch heute, wie schon in uralten Zeiten, auf den Shetlandinseln Verwendung findet, indem man die Schale an einer Schnur vom Deckenbalken herabhängen läßt, sie mit einem Dochte versieht und mit Fischtran füllt. Dann riecht die ganze Behausung gleich so hübsch fischig, und wird dadurch für die daran gewöhnten Nasen ihrer Bewohner um so anheimelnder. Wahrscheinlich sind einige der schönsten altgriechischen Lampenmuster aus einem ähnlichen Vorbild hervorgegangen."
Neptunea contraria - Buccinidae

Gehäuse von Neptunea contraria (4cm) aus Belgien

Neptunea contraria

  • Gattungsname: bezogen auf Neptun, den römischen Meeresgott — Artname: lat. contraria = gegensätzlich, entgegengesetzt
  • engl.: Left-Handed Neptune
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1771
  • Synonym Fusus sinistrorsus, Fusus perversus
  • maximale Gehäusegröße 18,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Nordost-Atlantik mit anschließenden Meeren
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Die Art erhielt ihren Namen, weil sie linksgewunden ist. Früher galt sie daher auch als Form sinistrorsa der rechtsgewundenen Neptunea antiqua.

Neptunea despecta

  • Gattungsname: bezogen auf Neptun, den römischen Meeresgott — Artname: von lat. despicere = verachten, herabblicken
  • Kantige Spindelschnecke — engl.: Rejected Neptune, Clench's Neptune — holl.: Gekielde noordhoren — frz.: Neptunée commune du Nord — norweg.: Neptunsnegl / Neptunsnigl
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonyme Murex carinatus, Tritonium fornicatum, Murex duplicatus
  • maximale Gehäusegröße 20cm
  • Meeresschnecke bis 1200 m Wassertiefe
  • Verbreitung Nordatlantik und Arktis
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Northia northiae

  • Erstbeschreibung von E Griffith & E Pidgeon 1834
  • maximale Gehäusegröße 8cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Ostpazifik: Mexiko - Peru
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pisania pusio

  • Artname: lat. pusio = Knäblein
  • engl.: Miniature Trumpet Triton, Pisa Shell, Pisan Lesser Whelk
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • maximale Gehäusegröße 5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung karibisch (Karibik, W-Atlantik von den USA bis Brasilien)
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pisania striata - Buccinidae

Gehäuse von Pisania striata (2cm)
aus Tunesien

Pisania striata

  • Artname: lat. striata = gerillt
  • engl.: Striate Pisania — frz.: Buccin truite — span.: Caracolillo estriado — jap.: SUJI-BEKKOUBAI
  • Erstbeschreibung von Johann Friedrich Gmelin 1791
  • Synonyme Pisania maculosa, Pisania striatula
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Mittelmeer und angrenzender Atlantik bis zu den Azoren
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pisania tritonoides

  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1846
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pollia dorbignyi - Buccinidae

Alcide Charles d'Orbigny

Wikimedia Public Domain {PD-1924}

Pollia dorbignyi

  • Artname: gewidmet dem französischen Naturkundler Alcide Charles Victor Dessalines d'Orbigny (1802-1857), Professor für Paläontologie am Museum in Paris und Südamerika-Reisender
  • Erstbeschreibung von Benjamin Charles Marie Payraudeau 1826
  • Synonyme Anna dorbignyi, Buccinum dorbignyi, Cantharus dorbignyi, Pisania dorbignyi
  • maximale Gehäusegröße 2cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Rotes Meer, Mittelmeer und angrenzender Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
  • Mittelgroße Tiere des Einsiedlerkrebses Clibanarius erythropus, der im Verbreitungsgebiet von Pollia dorbignyi vorkommt, beziehen häufig deren leere Gehäuse.
Pollia fumosa - Buccinindae

Gehäuse-Längsschnitt von Pollia fumosa

Pollia fumosa

  • Artname: lat. fumosa = voll Rauch
  • engl.: smoky goblet
  • Erstbeschreibung von Lewis Weston Dillwyn 1817
  • Synonyme Buccinum fumosum, Cantharus rubiginosus, Cantharus fumosus, Tritonidea fumosa, Pollia fumosus
  • maximale Gehäusegröße 4cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Indopazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pollia incarnata

  • Artname: lat. incarnata = fleischgeworden
  • Erstbeschreibung von Deshayes in Laborde & Linant 1834
  • Synonyme Engina incaranata, Turbinella incarnata
  • maximale Gehäusegröße 2,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pollia scacchiana - Buccinidae

Archangelo Scacchi 1890

Wikimedia Public Domain {PD-1924}

Pollia scacchiana

  • Artname: gewidmet dem italienischen Geologen, Mineralogen und Vulkanologen Archangelo D. Scacchi (1810-1893), der in Neapel Professor war
  • Scacchis Wellhorn
  • Erstbeschreibung von Rudolph Amandus Philippi 1844
  • Synonym Buccinum scacchianum
  • maximale Gehäusegröße 1,5cm
  • Meeresschnecke unter Steinen
  • Verbreitung östliches Mittelmeer
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pollia undosa - Buccinidae

Pollia undosa bei La Réunion

Philippe Bourjon / Wikimedia
. CC-Lizenz CC-Lizenz BYCC-Lizenz SA

Pollia undosa

  • Artname: lat. undosa = wellenreich
  • engl.: Waved Goblet, Waved Buccinum
  • Erstbeschreibung von Carl von Linné 1758 (Systema Naturae)
  • Synonym Buccinum affine
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Indo-Westpazifik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Pollia wagneri - Buccinidae

Gehäuse von Pollia wagneri (2,5cm)
von den Philippinen

Pollia wagneri

  • engl.: Wagner's Goblet
  • Erstbeschreibung von Hermann Eduard Anton 1838
  • Synonyme Turbinella tigrina, Turbinella wagneri
  • maximale Gehäusegröße 3cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazifisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Pseudoneptunea varicosa

  • Gattungsname: lat. pseudo = unecht + bezogen auf Neptun, den römischen Meeresgott
  • engl.: Varicose False Neptune
  • Erstbeschreibung von Röding 1798
  • maximale Gehäusegröße 5,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung indopazfisch
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Siphonalia cassidariaeformis

  • Gattungsname: lat. sipho = Röhre
  • engl.: Bonnet Whelk
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1843
  • maximale Gehäusegröße 7cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Japan - Taiwan - Korea - China
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Siphonalia fusoides

  • Gattungsname: lat. sipho = Röhre — Artname: von lat. Fusus = Spindel
  • engl.: Fusiform Whelk — jap.: USIRO-MIKURI
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1846
  • maximale Gehäusegröße 6,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Japan - Taiwan - Korea
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

Siphonalia spadicea

  • Gattungsname: lat. sipho = Röhre — Artname: von lat. spadix = dattelfarben
  • jap.: MAYU-TSUKURI, ROPPIYAJU-KAIZU
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1847
  • Synonyme Buccinum fusoides, Buccinum spadiceum
  • maximale Gehäusegröße 6cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Japan - Korea
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Siphonalia trochulus - Buccinidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Siphonalia trochulus mit Operculum

Siphonalia trochulus

  • Gattungsname: lat. sipho = Röhre — Artname: Diminuitiv von lat. trochus = Kreisel, Reifen
  • engl: Hooped Whelk
  • Erstbeschreibung von Lovell Augustus Reeve 1843
  • maximale Gehäusegröße 4,5cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Japan
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen
Troschelia berniciensis - Buccinidae

Mündungsansicht des Gehäuses von Troschelia berniciensis mit Operculum

Troschelia berniciensis

  • Gattungsname: gewidmet dem deutschen Malakologen Franz Hermann Troschel (1810-1882)
  • engl.: Bonnet Whelk
  • Erstbeschreibung von William King 1846
  • maximale Gehäusegröße 11cm
  • Meeresschnecke
  • Verbreitung Nordost-Atlantik
  • keine Artenschutzbestimmungen, keine Handelsbeschränkungen

 

Quellen:

(1) Floericke, Kurt "Schnecken und Muscheln" (1920) Stuttgart, Franckh'sche Verlagsbuchhandlung - bioLib.de
(2) Brehm, Alfred Edmund; Pechuel-Loesche, Eduard "Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. Niedere Tiere." (1893) Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut - bioLlib.de
(3) British conchology; or, An account of the Mollusca which now inhabit the British Isles and the surrounding seas, by John Gwyn Jeffreys. London,J. Van Voorst,1862-69 - Bioderversity Heritage Library
(4) The genera of recent Mollusca: arranged according to their organization. By Henry Adams...and Arthur Adams.LondonJ. Van Voorst,1858 - Bioderversity Heritage Library

Bilder:

Fotos, für die keine Quellenangabe in der Beschreibung angegeben ist, sind unter der
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